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Claus Sterneck / Claus in Iceland
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Wolfgang Sterneck
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CRASS:

- Crass / Keine Autorität außer Dir selbst
- Crass / ... In which Crass voluntarily blow their own
- Wolfgang Sterneck / Crass und die Konsequenz
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Crass:

KEINE AUTORITÄT AUSSER DIR SELBST


Als sich Punk 1976 zum ersten Mal mit der Botschaft ”Do it yourself” (”Mach es selbst”) über die Medien Englands ergoß, fühlten wir uns endlich nicht mehr allein. Wir selbst hatten das ”Do it yourself”-Prinzip schon seit vielen Jahren auf unterschiedlichste Weise umgesetzt; jetzt glaubten wir, daß Leute wie Rotten (Sex Pistols) und Strummer (The Clash) genauso dachten.

Die Idee, eine Band zu gründen, war uns nie ernsthaft in den Sinn gekommen, es geschah einfach. Grundsätzlich stand es jedem frei, bei uns mitzumachen. Meistens gab es bei unseren Proben jedoch nur Zoff und regelmäßig endeten sie in Sauforgien. Steve und Penny hatten seit Frühling ’77 zusammen gespielt, doch es dauerte noch bis zum Sommer bis wir uns das geeignete Equipment erbettelt, geborgt und gestohlen hatten, um uns wirklich als Band bezeichnen zu können und uns einen Namen zu geben... Crass.

Nachdem wir es schließlich geschafft hatten, fünf Songs einzuüben, brachen wir zu einer Tour auf: bewaffnet mit unseren Instrumenten und ausgerüstet mit riesigen Mengen an Alkohol, der uns half, die Sache durchzustehen. Die Gigs waren jeweils chaotische Demonstrationen von Unzulänglichkeit, aber auch von Unabhängigkeit. In einigen Fällen wurde uns der Strom abgedreht und im mittlerweile legendären Roxy Club erhielten wir ein Auftrittsverbot.

In der Zwischenzeit hatten wir die Verlogenheit der meisten Punkbands erkannt. Sie behaupteten eine Revolution angezettelt zu haben, kreierten aber letztlich nur eine neue Mode und halfen niemanden außer sich selbst. Es war die gleiche abgedroschene Geschichte, wie schon so oft zuvor, und wir waren wieder auf uns selbst gestellt. Trotz des Alkoholsuffs beschlossen wir, es zu unserer Mission zu machen, eine echte Alternative zur Ausbeutung durch die Musikmafia zu schaffen. Wir wollten dauerhaft etwas anbieten und vor allem mehr geben als nehmen. Zu viel war schon von den Bühnen herab versprochen worden, um dann im Alltag wieder vergessen zu werden.

Wir trugen nun schwarze Kleidung als Protest gegen die narzißtische Staffage der Mode-Punks. Daneben begannen wir Filme und Videos in unsere Shows zu integrieren, sowie Flugblätter zu veröffentlichen und die Zeitung International Anthem herauszugeben, um unsere Vorstellungen genauer zu erläutern. Wir entwarfen die Fahne mit unserem Symbol, das ein Macht und Gewalt symbolisierendes Kreuz und eine sich selbst verzehrende Schlange zeigt, und wir verpflichteten uns gegenseitig, das Ganze bis zum mythischen Jahr 1984 durchzuziehen.

Später im Sommer 1978 veröffentlichten wir unser erstes Album ”The feeding of the five thousand”. Wir wählten den Titel weil eine Auflage von 5.000 Stück das Minimum war, das wir pressen lassen konnten und weil es unserer Meinung nach wohl 4.900 Stück mehr waren als wir verkaufen könnten. Wir täuschten uns, ”Feeding” ist inzwischen nahe daran vergoldet, also 200.000 mal verkauft zu werden. Allerdings wird davon wohl nicht viel in der Musikpresse zu lesen sein.

Von Beginn an versuchten die Medien uns zu übergehen. Nur in Ausnahmefällen, wenn sie durch die Umstände gezwungen wurden, schenkten sie uns widerwillig ihre Aufmerksamkeit. Es ist ganz einfach: wenn du nicht ihr Spiel spielst, nämlich das der kommerziellen und musikalischen Ausbeutung, dann ignorieren sie dich oder machen dich nieder. Die Musikmafia kauft nicht nur die Bands, sondern bezahlt ebenso die Musikpresse. Unbeeinflußt davon ist es wohl keineswegs übertrieben, wenn festgestellt wird, daß wir zu einer der einflußreichsten Bands in der Geschichte der britischen Rockmusik wurden. Auch wenn wir die Musik selbst nicht unmittelbar beeinflußten, so war unser Einfluß auf umfassende gesellschaftliche Entwicklungen beträchtlich.

Trotz der Erkenntnis, daß wir uns gegen ihre Herrschaft stellten, kamen die ersten Angebote von der Industrie. Mr. Big versuchte uns mit billigem Wein und 50.000 Pfund einzukaufen, sofern wir uns ”Pursey’s Package” anschlössen. Er ließ uns auch wissen, daß er die Revolution verkaufen könnte und daß wir ohne seine Hilfe niemals Erfolg haben würden. Es war das erste von vielen Angeboten, die wir ablehnten und denen wir nie nachtrauerten.

Als ”Feeding” im Frühjahr 1979 erschien, wurde die Platte mit dem Song ”The sound of free speech” eröffnet - mit einigen Minuten totaler Stille. Das Presswerk hatte sich geweigert, den ursprünglich an erster Stelle vorgesehenen Song ”Asylum” zu pressen, da er blasphemisch sei. Das Gesicht der Zensur in der ”Freien Welt” offenbarte sich. Schließlich fanden wir eine Firma, die bereit war, ”Asylum” zu pressen, so daß wir es zusammen mit ”Shaved women” noch einmal aufnahmen, zu Hause die Cover druckten und die Single für 45 Pence verkauften, um danach völlig pleite zu sein.

Nach der Veröffentlichung der ”Reality Asylum”-Single bekamen wir sofort Ärger. Anzeigen aus der ”Bevölkerung” führten überall im Lande zu Polizeirazzien in Plattenläden. Außerdem besuchte uns die Sittenpolizei von Scotland Yard. Die Wächter der öffentlichen Moral verließen uns nach einem vergnüglichen Nachmittag bei Tee mit der Drohung weiterer Maßnahmen. Später erhielten wir eine Mitteilung, daß die Ermittlungen eingestellt seien, wir uns aber in Zukunft zurückhalten sollten. Unserer Verständnis von Freiheit machte es jedoch unvermeidlich, daß wir weiter genau das taten was wir für richtig hielten und uns keineswegs zurückhielten. So begann sich das endlose Karussell von Belästigungen durch die Polizei in Bewegung zu setzen.

Um den Presseberichten etwas entgegenzusetzen, in denen wir als Rowdies bezeichnet wurden, begannen wir damit, eine anarchistische Fahne bei unseren Shows aufzuhängen. Zu dieser Zeit tauchte das umrandete A nur sehr vereinzelt außerhalb des Bereichs der im allgemeinen ziemlich engstirnigen und langweiligen anarchistischen Literatur auf. Nachdem wir das Symbol nutzten, verzierte es innerhalb von Monaten Lederjacken, Aufkleber und Wände überall im Lande. Johnny Rotten mag sich selbst zum Anarchisten erklärt haben, aber letztendlich waren wir es, die fast allein den Anarchismus wieder zu einer Bewegung machten.

Nachdem sich unseres nächstes Album ”Stations of the Crass” über einen längeren Zeitraum gut verkauft hatte, überlegten wir auch Aufnahmen anderer Bands zu veröffentlichen. Bald darauf wurde Crass Records gegründet und wir begannen mit einer Single von Zounds, der ersten von mehr als hundert Bands, die wir der Öffentlichkeit vorstellten.

Es schien uns an der Zeit den feministischen Ansatz unserer Arbeit in den Vordergrund zu stellen, der zuvor fast völlig unbeachtet blieb. Wir veröffentlichten ”Penis Envy”, eine Platte die von der Musikpresse aber auch von vielen Crass-”Fans” wieder völlig mißverstanden wurde. ”Penis Envy” bestätigte einen Verdacht, den wir schon seit geraumer Zeit hegten. Nach nur einer Woche in den Läden schoß die Platte in der Hitparade auf den fünfzehnten Platz, doch schon in der nächsten Woche war sie nicht mehr unter den ersten hundert Plätzen zu finden. Das gleiche Schicksal ereilte auch ”Nagasaki Nightmare”. Wir wußten, daß es einfach nicht möglich ist, in einer Woche so hoch in den Charts zu stehen und in der nächsten schon wieder verschwunden zu sein. Es schien uns nun offensichtlich, daß die großen Schallplattenfirmen dafür bezahlen, daß ihre Titel in den Charts plaziert werden, und sie zugleich auch dafür bezahlten, daß unsere herausflogen.

Jahrelang reisten wir überall im Königreich herum, um an Orten aufzutreten, wo zuvor noch nie eine Band gespielt hatte: in Dorfsälen, Ferienlagern, Gemeindezentren. Überall nur nicht in den Nepp-Clubs oder an den verwöhnten Universitäten. Hunderte von Leuten kamen zusammen, um an ungewöhnlichen Orten mit uns unser gemeinschaftliches Verständnis von Freiheit zu feiern. Wir teilten mit ihnen unsere Musik, Filme und Literatur, unsere Diskussionen, unser Essen und Trinken. Wo immer wir erschienen trafen wir auf lachende Gesichter, die gewillt waren, eine Alternative zu dem Grau zu schaffen, das uns umgibt. Es war nicht immer einfach, denn stets gab es Leute, die das zerstören wollten, was wir aufgebaut hatten. Mehrfach wurden wir gewaltsam angegriffen und Auftritte von uns abgebrochen.

1981 führten unbedeutende Ereignisse auf einer Insel namens South Georgia, von der niemand jemals zuvor etwas gehört hatte, zu bedeutenden Ereignissen auf einer Insel namens Falkland, von der ebenfalls niemand jemals zuvor etwas gehört hatte. Großbritannien zog in den Krieg. Als hunderte junge Männer starben, schienen plötzlich unsere Songs, Proteste und Demos, unsere Flugblätter, Wörter und Ideen belanglos zu sein. In aller Eile brachten wir auf verschlungenen Wegen eine Flexi gegen den Falkland-Krieg heraus, die wir kostenlos an alle ParlamentarierInnen und an viele Plattenläden im Lande verteilten. Erwartungsgemäß kam von allen Seiten der Vorwurf des Verrats. Zudem erhielten wir vom Parlament eine ernste Warnung, daß ”wir unsere Schritte überdenken sollten”. Widerstand gegen den Krieg schien es in der Tat nicht zu geben. Kritik in der Presse wurde unterdrückt und die Friedensbewegung schwieg. Solange es keinen Krieg gab, riefen alle in der Friedensbewegung begeistert: ”Nie wieder Krieg!”, jetzt aber, da es einen Krieg gab, gegen den es zu schreien galt, war die Stille mehr als schmerzlich.

Noch vor dem Ende des Krieges gelang es uns das an Margaret Thatcher gerichtete ”How does it feel to be the mother of a thousand dead” aufzunehmen und herauszubringen, so daß die Veröffentlichung richtig einschlug. Nachdem Thatcher im Parlament gefragt worden war, ob sie die Platte schon gehört hatte, war es unvermeidlich, daß sie und ihre Partei uns eine Lektion erteilen wollten. Dem Tory-Parlamentarier Tim Eggar fiel die undankbare Aufgabe zu, ein gerichtliches Verfahren gegen uns anzuzetteln, er scheiterte jedoch schon in Vorfeld. Das folgende Album ”Yes Sir, I will” war ein leidenschaftlicher Aufschrei gegen die Handlanger der Macht und auch gegen alle, die sich bereitwillig unterordnen. Die Botschaft war laut und klar: ”Es gibt keine Autorität außer Dir selbst.”.

Da sich unsere politische Position zunehmend polarisierte, erachteten wir es als notwendig, unsere images weitaus eindeutiger zu definieren, als wir es bislang getan hatten. Das Warum unserer Wut mußte erläutert werden, ebenso unser Verständnis des ”Selbst”. Uns war immer wieder vorgeworfen worden, daß wir nur in der Lage seien wütende Parolen zu propagieren, so daß es nun an der Zeit war uns zu öffnen. Einige Mitglieder der Band veröffentlichten ”Acts of love”. Die fünfzig vertonten Gedichte waren ein Versuch, deutlich zu machen, daß der Ursprung unserer Wut die Liebe und nicht der Haß war, und daß unser Verständnis des ”Selbst” nicht in den Vorstellungen eines egozentrischen sozialen Fanatikers wurzelt, sondern dem eigentlichen Wesen des Menschen entspricht.

Zu dieser Zeit sandten wir die inzwischen so berüchtigten Thatchergate Tapes an die Weltpresse. Die Kassette, auf der ein Telefongespräch zwischen Reagan und Thatcher nachgestellt war, beinhaltete unter anderem Thatchers Eingeständnis ihrer Verantwortung für den Untergang des argentinischen Kriegsschiffs Belgrano und die Ankündigung Reagans, Europa zum Schutz Amerikas atomar zu zerstören. Eine Vorstellung, die wahrscheinlich gar nicht so abwegig war, wie es zuerst erscheinen mag. Die Aufnahme blieb zunächst fast ein Jahr lang unbeachtet bis sie im State Department in Washington auftauchte. Die kategorischen Dementis, die bezüglich der Kassette veröffentlicht wurden und ihr Umfang machten deutlich, daß die Methoden, derer wir uns bedient hatten, um Thatcher und Reagan zu verleumden, sich in keiner Weise von denen des State Departments unterschieden. Kurz danach brachten mehrere Zeitungen in den USA und in England die Meldung vom angeblich erwiesenen ”Falschspiel” des KGB. Uns überkam eine Mischung aus Angst und Stolz - Sollten wir die Täuschung aufdecken oder nicht?

Unserer Unentschlossenheit setzte ein Journalist ein Ende, der uns bezüglich ”einer bestimmten Kassette” sprechen wollte. Zunächst leugneten wir jegliche Kenntnis, doch dann beschlossen wir, unsere Verantwortung einzugestehen. Wir hatten bei der Produktion und der Verbreitung der Aufnahme äußerste Sorgfalt walten lassen, um sicherzustellen, daß niemand von unserer Beteiligung erfuhr. Es ist uns ein völliges Geheimnis, wie der Journalist an Informationen kommen konnte, die zu uns führten. Es war uns eine ernste Warnung, denn wenn die Wände tatsächlich Ohren haben, wieviel mehr war von unseren Aktivitäten bekannt?

Seit 1977 waren wir an den verschiedensten Aktionen beteiligt, vom Sprayen bis Kappen, Sabotage und Manipulation. Wir hatten befürchtet, daß auch alles andere aufgedeckt würde, wenn wir die Verantwortung für die Aufnahmen eingestehen würden. Nun aber waren wir dieses Risiko eingegangen und das Telefon begann zu klingeln. Während all der Jahre als Band hatten wir niemals soviel Aufmerksamkeit auf uns gezogen. Die Medien der Welt interessierten sich für uns und plötzlich waren wir ”Medienstars”. Wir wurden von der russischen Presse und von amerikanischen TV-Stationen interviewt, wir sprachen in Radiosendern von Essex bis Tokio und betonten dabei stets unseren anarchistischen Standpunkt. Wir hatten eine Form von politischer Macht erlangt, waren zu einer vielbeachteten Stimme geworden, wurden mit ehrfürchtiger Hochachtung behandelt. Aber war dies wirklich das, was wir wollten? War es das, was wir all die Jahre lang mühevoll angestrebt hatten?

Nach sieben Jahren auf Tour hatten wir zwar eine Plattform für unsere Ideen gefunden, aber dabei im Laufe der Zeit unseren Scharfblick verloren. Wo wir einst freigiebig und offen gewesen waren, reagierten wir nun zynisch, pessimistisch und verschlossen. Unsere Aktionen hatten sich immer durch Leichtigkeit und Humor ausgezeichnet, doch nun mußten wir feststellen, daß wir uns zusehends in eine düstere Verbissenheit und in eine oft falschverstandene Militanz hatten herunterziehen lassen.

In diesem Sommer spielten wir das letzte Mal zusammen. Ein zorniges Konzert zugunsten der streikenden Bergarbeiter in South Wales. Von der Bühne herab gelobten wir, weiterhin für die Sache der Freiheit zu arbeiten, doch als wir nach Hause fuhren, war uns klar, daß der Weg, den wir einst eingeschlagen hatten, nun ausgetreten war. Wir mußten neue Wege finden, um unseren Zielen näher zu kommen.

Wir waren nicht mehr davon überzeugt, daß das, was zu einer Art Unterhaltung geworden war, etwas bewirkte. Jahrelang hatten wir unseren Standpunkt deutlich gemacht und wenn ihn jemand noch immer nicht verstanden hatte, dann lag dies sicherlich nicht daran, daß wir es nicht entschieden genug versucht hätten. ”Es gibt keine Autorität außer Dir selbst!” hatten wir verkündet. Doch wir hatten uns als Einzelpersonen aufgegeben, uns zu Crass zusammengeschlossen und steckten nun in den teilweise schmerzlichen Bemühungen, dieses ”Selbst” wiederzufinden, jede und jeden von uns neu zu sehen und uns von den selbstverschuldeten Wunden der Popularität zu heilen.

Wir hatten zuviel unserer Zeit, unserer Kraft und unseres Mutes mit den Versuch vergeudet, den über uns hängenden Schatten des Übels, der Gewalt und des Terrors zu verdrängen. Dieser Schatten wurde zu einem dunklen Fleck auf unseren Herzen. Es war der Zeit, diesen Fleck aufzulösen und aus dem Schatten ins Licht zu treten. Es war für uns allerdings kein enttäuschter Abgang, sondern ein neuer stolzer, wenn auch schmerzlicher und verworrener Anfang von etwas Neuem.

Wir alle müssen das ”Selbst” finden, so daß es wahrhaftig die Autorität wird, die es eigentlich ist. Wir müssen jenseits von Stacheldraht und Polizeisperren nach einer Vision des Leben suchen, die wir selbst bestimmen und die nicht von Zynikern und Despoten vorgeschrieben wird. Der Karatekämpfer zielt nicht auf den Ziegelstein, wenn er ihn spalten will, sondern auf den Raum hinter ihm. Wir täten gut daran, von diesem Beispiel zu lernen.

CRASS

”Big Brother ain’t watching you mate, you’re watching him ...”
Crass

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Crass:

... IN WHICH CRASS VOLUNTARILY BLOW THEIR OWN

When, in 1976, punk first spewed itself across the nation's headlines with the message 'do it yourself', we, who in various ways and for many years had been doing just that, naively believed that Messrs. Rotten, Strummer etc. etc. meant it. At last we weren't alone.

The idea of becoming a band had never seriously occurred to us, it simply happened. Basically anyone was free to join in and rehearsals were rowdy affairs that invariably degraded into little more than drunken parties. Steve and Penny had been writing and playing together since early '77, but it wasn't until Summer of that year that we had begged, borrowed and stolen enough equipment to actually call ourselver a band....CRASS.

Having finally managed to rehearse five songs, we set out on the road to fame and fortune armed with our instruments and huge amounts of booze to help us see it through. We did gigs and benefits, chaotic demonstrations of inadequacy and independence. We got turned off here, turned down there and banned from the now legendary Roxy Club. 'They said they only wanted well behaved boys, do they think guitars and microphones are just fucking toys?'

By now we had realised that our fellow punks, The Pistols, The Clash and all the other muso-puppets weren't doing it at all. They may like to think that they ripped off the majors, but it was Joe Public who'd been ripped. They helped no one but themselves, started another facile fashion, brought a new lease of life to London's trendy Kings Road and claimed they'd started a revolution. Same old story. We were on our own again.

Through the alchoholic haze we determined to make it our mission to create a real alternative to musie biz exploitation, we wanted to offer something that gave rather than took and, above all, we wanted to make it survive. Too many promises have been made from stages only to be forgotten on the streets.

Throughout the long, lonely winter of 77/78 we played regular gigs at The White Lion, Putney with the UK Subs. The audience consisted mostly of us when the Subs played and the Subs when we played. Sometimes it was disheartening, but usually it was fun. Charley Harper's indefatigable enthusiasm was always an inspiration when times got bleak, his absolute belief in punk as a peoples' music had more to do with revolution than McClaren and his cronies could ever have dreamt of. Through sheer tenacity we were exposing the punk charlatans for what they really were, a music-biz hype.

Our gigs remained wild and disorderly, we were still too scared to play without a belly full of booze and invariably we were in such a state that we'd realise half way through a song that each of us was playing a different one. For all the chaos it was immense fun, no one bitched about leather boots or moaned about milk in tea, no one wanted to know how anarchy and peace could be reconciled, no one bored our arses off with protracted monologues on Bakunin, who at that time we probably would have thought was a brand of vodka. Ideas were open, we were creating our own lives together. These were the glorious years before the free alternatives that we were creating became just another set of bigoted rules, before what we were defining as real punk became yet another squalid ghetto. We even played a Rock Against Racism gig, the only gig that we'd ever been paid for. When we told the man to keep the money for the cause, he informed us that 'this was the cause'. We never played for RAR again.

As the charlatans increasingly headed Stateside, to get a sniff of that which refreshed them best, we became hardened by the isolation. We determined to stop fucking about with booze and to start taking ourselves that much more seriously. We adopted black clothing as a protest against the narcissistic peacockery of fashion punks. We started incorporating film and-video into our set. We went into production of handout sheets to explain our ideas and a newspaper, International Anthem. We designed the banner that hung behind us to the end, and we committed ourselves to see it through at least until the end of the then mythical 1984.

Later in the Summer of '78, Pete Stennet, owner of the much missed Small Wonder Records, heard one of our demo tapes and loved it. He wanted to put out a single but couldn't decide on which track, so we recorded all the songs we'd written and made the first ever multitracked 45. We named the album The Feeding Of The Five Thousand because 5000 was the minimum number that we could get pressed and some 4900 more than we thought we'd sell. Feeding is now only a few hundred short of going golden, though I don't suppose we'll hear too much about that in the music press.

So, with our entire stage set on record, wrapped in what was then highly innovative black and white, the music press were able to commence on the barrage of attack that has followed us throughout the years. They hated it and us and their loathing positively overflowed. It is not grandiose to claim that we have been one of the most influential bands in the history of British rock, true we have not greatly influenced music itself, but our effect on broader social issues has been enormous. From the start the media has attempted to ignore us and only when its hand has been forced by circumstances has it grudgingly given us credence. It's all fairly simple, if you don't play their game, that is commercial exploitation, they won't play yours. The music bit doesn't just buy its groups, it pays for the music press as well. The charlatans were spread thicker and deeper than we could ever have imagined.

Nonetheless, realising that we were a threat to its control, the first offers started coming in from the enemy. Mr. Big tried to buy us with cheap wine and an offer of 50000 pounds if; we'd join 'Pursey's Package'. He also informed us that he could 'market revolution' and that we'd never succeed without his help. It was the first of many offers that we refused, we never looked back and, incidentally, we didn't hear too much more of Jimmy Pursey.

When Feeding came out in the Spring of '79, the first track had been silent and named The Sound Of Free Speech. The pressing plant had decided that the track that had been there, Asylum, was too blasphemous for their, and your, tastes. Such is the true face of censorship in the 'Free World'.

Eventually we found a pressing plant willing to deal with Asylum, so we re-recorded it along with Shaved Women, printed the covers at home, sold it for 45p, and totally broke ourselves.

On its release, the Reality Asylum single ran into immediate troubles. Complaints from the 'general public' led to police raids on shops throughout the country and a visit to us from Scotland Yard's vice-squad. After a pleasant afternoon sharing tea with our guardians of public morality, we were left with the threat of prosecution that hung over us for the next year. Eventually we received a note informing us that we were free, but that we'd better not try it again. The nature of our 'freedom' made doing it again inevitable and so the endless roundabout of police harassment set itself in motion; it has continued to this day.

It was around this time that we did our one and only radio session for John Peel. From then on our growing reputation as foul mouthed yobs precluded us from being given airplay, although we did appear on several chat-shows which led to us being temporarily blacklisted by the BBC. Apparently, expressing dissident views on the Falklands is not acceptable to the listening public who jammed the BBC switchboard with complaints.

To offset claims in the press that we were nothing but leftist/rightist thugs, they never could quite make us out, we started to hang an anarchist banner alongside our own. At that time the circled-A was rarely seen outside the confines of established and generally tedious, small-time anarchist literature. Within months the symbol was to be seen decorating leather jackets, badges, and walls throughout the country, within a few years it spread worldwide. Rotten may have proclaimed himself an anarchist, but it was us who almost single-handedly created anarchy as a popular movement for millions of people.

At the same time, having discovered that CND did actually still exist, albeit in a downtrodden, self-effacing manner, we decided to promote its cause, something that at the time CND seemed to be incapable of doing for itself. From then on, despite screams of derision in the music press, we also displayed the peace symbol at gigs.

Our efforts on the road slowly brought CND back to life. We introduced it to the thousands of people who would become the backbone of its revival. A new and hitherto uninformed sector of society was being exposed to a form of radical thought that culminated in the great rallies, demos and actions that continue today.

The true effect of our work is not to be found within the confines of rock'n'roll, but in the radicaiised minds of thousands of people throughout the world. From the Gates of Greenham to the Berlin Wall, from the Stop The City actions to underground gigs in Poland, our particular brand of anarcho-pacifism, now almost synonymous with punk, has made itself known.

Since early '77 we had been involved in maintaining a graffiti war throughout Central London. Our stencilled messages, anything from 'Fight War Not Wars' to 'Stuff Your Sexist Shit', were the first of their kind to appear in the UK and inspired a whole movement that, sadly, has now been eclipsed by hip-hop artists who have done little but confirm the insidious nature of American culture.

To celebrate our success with the spraycan, we decided to call our next album Stations Of The Crass, the cover of which was a photo of some of our work on one of London Underground's stations. Stations featured the first ever six-fold wrapper and came with a sew-on patch that we printed at home.

By now, Pete of Small Wonder was beginning to tire of the kind of police attention that we were drawing to his shop, so we borrowed the money to release Stations ourselves. It sold so well that after only a very short time we were able to pay back the loan and get the covers folded by machine rather than doing them at home by hand.

Stations continued to sell and soon we were able to consider releasing material by other bands. Crass Records was created and we kicked off with a single from Zounds [actually, Penny, Donna & The Kebabs was first...jb], the first of well over one hundred bands that we have introduced to the unsuspecting public.

In the Spring of 1980, having played several benefit gigs for the defence fund of the jailed anarchists, known paradoxically as 'Persons Unknown', we were asked by them on their release if we could contribute to the creation of an Anarchist Centre. We recorded Bloody Revolutions, with Poison Girls' Persons Unknown on the reverse side and the centre was opened on the proceeds. For over a year an unhappy liason existed between the old school anarchists of Persons Unknown and the anarcho-punks. Eventually the ideological pressure got too great and the centre closed.

The relative ease with which we were able to raise money for the center demonstrated to us the enormous power that we had to generate not only ideas, but the wherewithall to make them possible. By now we were drawing large crowds to our gigs so we decided that the best use to which we could put the situation was to play nothing but benefits. Over the years we were able to create funds for a wide variety of different causes.

It now seemed time to launch a feminist attack. For some time we had been aware that we were being labelled as a bother band and that the feminist element within our work was largely ignored. We released Penis Envy and the music press, missing the point entirely, heralded it as having been made by "the only feminists physically attractive enough to make you sure they're singing out of choice rather than revenge". What do you do with these guys? The reaction from many Crass 'fans' expressed similar prejudices, but from an entirely different angle. They wanted to know why we'd only got 'birds singing'. The devil or the deep blue sea?

The final track on Penis Envy entitled Our Wedding, a satire on slush MOR romantic bullshit, was offered by 'Creative Recording And Sound Services' to Loving, a magazine specialsing in the exploitation of teenage loneliness. Loving proudly offered it to their readers as 'a must for that happy day'. When the hoax was exposed, Fleet Street rocked, while heads at Loving rolled.

The release of Penis Envy confirmed a suspicion that we had had for some time. After one week in the shops it entered the national charts at number fifteen, next week it wasn't to be found anywhere in the top one hundred. The same fate had befallen Nagasaki Nightmare, we knew that it just wasn't possible to be that high in the charts one week and nowhere to be found the next. It seemed obvious to us that if the major labels paid to get their records 'in' the charts, they'd pay to get ours 'out'. We knew that we were disliked by EMI, they'd sent out a circular to their A&R departments forbidding all contact with 'Crass personnel' and their HMV shops have not touched any of our material since they took exception to the poster on Bloody Revolutions.

For some time now we had been touring far and wide throughout the UK, bravely treading where no band had trod before. Village halls, scout huts, community centers, anywhere that was neither the rip-off clubs or the pampered university circuit. Hundreds of people would travel to join us in unlikely spots to celebrate our mutual sense of freedom. We shared our music, films, literature, conversation, food and tea. Wherever we went we were met by smiling faces, ready and willing to create an alternative to the drab greyness all around.

It was not always easy, there were always those who wanted to destroy what we had created. We tried to play the Stonehenge Festival but got beaten up by the bikers; we had gigs smashed up by the National Front and the SWP; we played host to the RUC in Belfast, sent the British Movement packing in Reading and got thrashed by the Red Brigade in London. There was a lot of trouble, but it never outweighed the joy.

Throughout 1981 we were recording Christ-The Album, which by the Summer of '82 was ready to release. This time, however, the trouble did outweigh the joy. 'Great Britain' had gone to war.

Insignificant events on an island called South Georgia, which no one had ever heard of, led to significant events on an island called the Falklands which no one had ever heard of. The first pin-prick had been placed in the anarcho-pacifist bubble, a pin-prick that would in the space of a few months tear the bubble to shreds. As young men died by the hundreds, our songs, protests and marches, our leaflets, words and ideas suddenly seemed to be worthless. In reality we knew that what we had to offer had value, that what we believed in was worthwhile, but for the moment it all semed futile.

Thatcher wanted war to boost her party's flagging pre-election image. If she wanted war, she'd have it, along with anything else that took her fancy. Cruise, Pershing, PWR's, Unions, Dennis.

At risk of being seen as the 'traitors' that we are, through devious routes we rushed out an anti-Falklands War flexi and were instantly labelled 'traitors' by the music press. We also received a severe warning from the House of Commons to 'watch our step'. Protest against the War seemed to be virtually non-existent and criticism in the press was being supressed. When the issues had been abstract, the Peace Movement had been all too happy to shout 'No more war', now there was a war to shout about, the silence was painful.

However it wasn't until the war had ended and we released How Does It Feel To Be The Mother Of A Thousand Dead? that the shit really hit the fan. After Thatcher had been asked in the House of Commons whether she had listened to the record, it was inevitable that she and her party would want to punish us. Tory MP Tim Eggar had the hapless task of fronting prosecution proceedings and right from the start couldn't put a foot right. The case crumbled completely when Eggar was exposed by us on live radio as a complete fool. The Tories backed down immediately after his miserable performance and even went to the trouble of circulating a note in which members of the Party were ordered to ignore all provocation from our quarter. Suddenly we started receiving letters of support from members of the 'Opposition'. Maybe we weren't on our own. Fall guys or what!

We found ourselves in a strange and frightening arena. We had wanted to make our views public, had wanted to share them with like-minded people, but now those views were being analysed by those dark shadows who inhabited the corridors of power. Eggar had created a great deal of publicity for our cause and the press had lapped it up, especially those who, literally at gun point, had been prevented from gaining any real information on the war. It was as if we'd hooked a whale while fishing for minnows. We didn't know whether to let go of the rod, or keep pulling until we exhausted ourselves, which we knew, inevitabiy, we would.

The speed with which the Falklands War was played out and the devastation that Thatcher was creating both at home and abroad, forced us to respond far faster than we had ever needed to before. Christ-The Album had taken so long to produce that some of the songs in it, songs that warned of the imminence of riots and war, had become almost redundant. Toxteth, Bristol, Brixton and the Falklands were ablaze by the time that we released. We felt embarrassed by our slowness, humbled by our inadequacy. At the end of '82, aware that the 'movement' needed a morale booster, we organised the first squat gig for decades at the now defunct Zig Zag Club in London. Along with free food and copious supplies of ripped-off booze, we celebrated our independence once again, this time joined by twenty other bands, the cream of what could truly be called 'real punk'. Together we supplied a twenty-four hour blast of energy which inspired similar actions throughout the world. We'd learnt the lesson. 'Do it yourself' has never seemed so real as it did that day at the Zig Zag.

In many respects the Zig Zag consolidated our thinking, the job was by no means over. So, deciding that we should hang onto the rod and fight the whale, we launched an all out attack on Thatcher and her allies. The run up to the '83 Elections had started, the 'Opposition' had all but collapsed. Labour had made the inevitable, revolting turnabout on its anti-nuclear stance and the Peace Movement was in tatters, muted by its own fears.

The album Yes Sir, I Will was our first 'tactical response', it was an impassioned scream directed towards the wielders of power and those who passively accept them as an authority. The message in the record was loud and clear, 'There is no authority but yourself'.

As our political position became increasingly polarised, we felt it necessary to define our motives in a clearer fashion than perhaps we had done before. The what, where and why of our anger needed explaining, as did our idea of 'self'. We had often been accused of sloganeering, now was the time to come out into the open. Several members of the band produced Acts Of Love, fifty poems in lyricai settings, in an attempt to demonstrate that the source of our anger was love rather than hate and that our idea of self was nor that of an egocentric social bigot, but of an internal sense of one's own being. The ambiguity of our attitudes was beginning to disturb us. Was it really possible to have a bloodless revolution? Were we being truly realistic? Were we being destroyed by our own paradoxes?

It was at this time that we sent the now infamous 'Thatchergate Tapes' to the world's press. The highly edited tape, which took the form of a telephone conversation between Reagan and Thatcher, had her admitting responsibility for the sinking of the Belgrano, an issue which at that time she had not been confronted with, and implying knowledge of the Invincible's decision to 'guinea-pig' the Sheffield, a fact that still has not come to light. So as to leave no stone unturned. we caused Reagan to threaten to 'nuke' Europe in defence of American heritage, a hypothesis which is probably not as wild as it seems.

The tape lay dormant for almost a year before surfacing in the State Department in Washington DC. The categorical denials that were issued in relationship to the tape and its contents acted as a clear indication that the methods that we had employed to discredit Thatcher and Reagan were in no way dissimilar to those of The State Department. Why else would they have taken our somewhat amateurish efforts at tape forgery so seriously? Inevitably, they waved the accusatory finger in the direction of the Kremlin. Shortly after that, several papers in America, and The Sunday Times in Britain, ran the story as proof of KGB 'foul-play'. It was the first time that the press had run any story that, albeit in a roundabout fashion, questioned Thatcher's integrity concerning the Belgrano. We were overcome with a mixture of fear and elation, should we or should we not expose the hoax?

Our indecision was resolved when a journalist from The Observer contacted us in relation to 'a certain tape'. At first we denied knowledge, but eventually decided to admit responsibility. We had been meticulously careful in the production and distribution of the tape to ensure that no one knew about our involvement. How The Observer got hold of information that led to us is a complete mystery. It acted as a substantial warning, if walls did indeed have ears, how much more was known of our activities?

Since the graffiti days of '77 we had been involved in various forms of action, from spraying to wire cutting, sabotage and subterfuge. We had been concerned that if we went public on the tape all manner of other 'offences' might bubble to the surface. Now we had exposed ourselves to that risk and the telephone started to ring.

The world's media pounced on the story, thrilled that a 'bunch of punks' had made such idiots of The State Department, and 'by the way, what else had we done/' Throughout the years as a band we had never attracted such attention, the telephone rang incessantly, we travelled here and there to do interviews, all of a sudden we were 'media stars'. We were interviewed by the Russian press as American TV cameras recorded the event, we were live on American breakfast TV, we talked to radio stations from Essex to Tokyo, always giving the anarchist angle on every question. We had gained a form of political power, found a voice, were being treated with a slightly awed respect, but was that really what we wanted? Was that what we had set out to achieve all those years ago?

After seven years on the road we had become the very thing that we were attacking. We had found a platform for our ideas, but somewhere along the line had lost our insight. Where once we had been generous and outgoing, we had now become cynical and inward. Our activities had always been coloured with a lightness and humour, now we saw that we had been increasingly drawn towards darkness and an often ill-conceived militancy. We had become bitter where once we had been joyful, pessimistic where once optimism had been our cause. Throughout those seven years we had attracted almost constant direct and indirect State harassment, now, inevitably, they struck again.

1984 had arrived, rather worse than Orwell had predicted. Unemployment, homelessness, poverty, hunger. The police state had become a reality, as the miners were going to discover. 'Accidental' death from Thatcher's private army of boys in blue had become an acceptable norm. The balance of a whole society was hanging on the apron strings of a vicious and uncaring despot. Far less important by far was our own fate. We were hauled into the courts to face an obscenity charge that almost broke us. 'We have ways of making you not talk'.

That summer we played what was to be our last gig together, a riotous benefit for the South Wales miners. From the stage we vowed to continue working for the cause of freedom, yet, as we drove home, we all knew that the particular path that we had been taking had been exhausted. We needed new ways in which to approach our objectives and, a few weeks after the gig, Hari Nana left the band to seek his. We felt no compulsion to continue gigging. We were no longer convinced that by simply providing what had broadly become entertainment we were having any real effect. We'd made our point and if after seven years people hadn't taken it, it surely wasn't because we hadn't tried hard enough.

'There is no authority but yourself', we said that, but we'd lost ourselves and become CRASS. We are still involved in the often painful process of refinding that self, of seeing each other again, of healing ourselves from the self-inflicted wounds of 'public life'. The 'movement', from Class War to Christians For Peace, needs to regain the dignity that it has lost in the process of attempting to confront problems that appear to be created by others. We have all been guilty of defining the enemy, and indeed there are those who would obstruct the course of liberty, yet ultimately the enemy is to be found within. There is no them and us, there is only you and me. We need to consolidate, reassess, reject what patently does not work and be prepared to adopt ideas and attitudes that might. We need to find the 'self' that can truly be the authority that it is. We need to look beyond the barbed-wire and the ranks of police for a vision of life which is of our choosing, not that which is dictated by cynics and despots. The exponent of Karate does not aim at the brick when wishing to break it, but at the space beyond. We would do well to learn from that example.

We have spent too much of our time, energy and spirit attempting to dispell the shadow of evil cast over us by the violence and terror of the nuclear age. That shadow has become a stain on our hearts. It is time to wash away that stain and to step out of the shadow into the light. We have become trapped in fear outside metaphorical Greenham Gates. 'Knock and ye shalt enter. . .the kingdom of heaven is within you.'

We know enough of the sickness of the world, we should be careful not to add to it through our own physical and mental exhaustion and ill health. If we are ever to achieve our shared objectives we must each of us be strong enough to do so. We have all failed and we have all succeeded. This is no tail between the leg ending, but a proud, albeit painful and confused, beginning.

Love, peace and freedom, what was CRASS, but now knows better.

www.southern.com/southern/label/CRC/



Thanks to Eve, Penny & Steve.

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Wolfgang Sterneck:

CRASS UND DIE KONSEQUENZ

Die Band Crass entstand als Teil eines vielschichtigen Entwicklungsprozesses dessen Wurzeln in den späten sechziger Jahren liegen. Einige der ehemaligen Bandmitglieder leben bis heute gemeinsam in einem Landhaus in der Nähe von London. ”Das Haus ist getragen vom Geist der 68er Bewegung. Wir verstehen es als offenes Haus in das Menschen kommen können, um Gedanken auszutauschen, kreativ zu sein und auch, um sich auszuruhen. Denn im Kampf mit dem Wahnsinn um dich herum, brauchst du einen Ort, der dir die Möglichkeit gibt, wieder zu dir zu finden. Wie viele andere setzten auch die späteren Crass-Mitglieder große Hoffnungen in den Ausbruchversuch der Punkbewegung und waren von deren Scheitern entsprechend enttäuscht. In Folge versuchten sie selbst im Rahmen ihrer Möglichkeiten das umzusetzen, was sie selbst zu dieser Zeit als wirklichen Punk bezeichneten. Schon die ersten Veröffentlichungen der Band machten die Ausrichtung unmißverständlich deutlich. Inhaltlich entsprachen die Stücke einem wütenden Angriff gegen die Politik der amtierenden Regierungen. Damit verbunden war die Aufforderung an die HörerInnen sich zu hinterfragen und selbst aktiv zu werden. Crass gingen dabei von der Hoffnung aus, daß es möglich ist, durch die Verbreitung von Informationen, gezielte Aktionen und das persönliche Beispiel zumindest in einem kleinen Bereich Veränderungen zu bewirken.

In einem Flugblatt der Band hieß es in diesem Zusammenhang: ”Es wird Zeit, daß wir aufhören immer nach Entschuldigungen zu suchen und wirklich versuchen etwas zu tun. Es bringt nichts auf der Straße abzuhängen und zu jammern, daß nichts passiert. Es liegt an euch, wenn nie etwas passiert. Es liegt in eurer Verantwortung. Ihr habt nur ein Leben, also lebt es. Warum sollen wir ein Leben als Sklaven des Systems führen, als Futter für die Fabriken, Büros und Schlachtfelder?” Crass beließen es nicht bei abstrakten Ansprüchen und Aufforderungen, sondern führten immer wieder Möglichkeiten auf, wie sich einzelne Personen aktivieren und verändern können. ”Was weißt du darüber, was in deiner Gegend passiert? Wo ist die Armee stationiert? Was macht sie? Wo sind deren Bunker?... Gibt es in deiner Gegend einen Schlachthof? Wenn ja, besuch ihn mal, du wirst nie wieder Fleisch essen... Druck Flugblätter und schreib darin über das, was du herausgefunden hast.” Und weitergehend: ”Du brauchst im Grunde nicht viel Geld zum Leben. Wenn einige Personen zusammenleben, können sie sich die Verantwortung über das Geldverdienen teilen. Wenn eine Person arbeiten geht, können die Anderen in dieser Zeit kreativere Dinge machen. Im nächsten Monat kann dann getauscht werden...”

Entgegen den historischen Entwicklungen verstanden sich Crass nicht als eine politisch links orientierte Band, sondern betont als eine anarchistische Gruppe. Die Band ging dabei davon aus, daß die historischen anarchistischen Bewegungen wie auch ihre eigenen Ideale außerhalb des Links-Rechts-Spektrums stehen. Ein emotionaler Grund für die damit verbundenen generellen Vorurteile gegenüber linken Bewegungen und Organisationen, sowie gegenüber klassischen theoretischen Analysen lag in den Versuchen verschiedener linker Organisationen die Band entweder zu vereinnahmen oder gewaltsam anzugreifen. Weit verbreitet war zudem der Vorwurf, Crass würden nur negative Erscheinungen beschreiben und eine pessimistische Grundhaltung vertreten. Der damalige Crass-Sänger Steve Ignorant wies diesen Vorwurf in einer dialektischen Weise zurück: ”Jedes unserer Stücke ist ein Liebeslied, welches unsere Liebe zum Leben beschreibt.”

Im Frühjahr 1979 erschien mit ”The Feeding of the 5000” die erste Veröffentlichung von Crass. Die Band griff damit die herrschende Politik, die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen und die Ideologie der christlichen Kirchen scharf an. Darüber hinaus kritisierte Crass insbesondere Punk-Bands wie The Clash, denen sie vorwarfen sich und ihre Ideale an die Musikindustrie verkauft zu haben. Trotz einer anfänglichen Zusage weigerte sich das Presswerk die Platte herzustellen. Grund hierfür war der Text von ”Reality Asylum”, in dem der frauenfeindliche Charakter des Christentums aufgezeigt wurde. In dem Text hieß es unter anderem: ”Jesus calls me sister. There are no words for my contempt. Every woman is a cross in his filthy theology... Jesus died for his own sins not mine.” Crass entschieden sich dafür, die Platte ohne ”Reality Asylum”, das später als Single erschien, zu veröffentlichen und ersetzten es durch ein Stück, welches nur aus Stille bestand und bezeichnender Weise den Titel ”The Sound Of Free Speech” trug.

Die LP ”Penis Envy” setzte sich schwerpunktmäßig mit der subtilen psychologischen und zwischenmenschlichen Dimension gesellschaftlicher Unterdrückung auseinander. So wurde beispielsweise in dem Stück ”Smother Love” das von den Medien vermittelte Bild der romantischen Liebe als eine verlogene Illusion dargestellt. Der damit verbundene Besitzanspruch, der in den Fesseln der Ehe seine extremste Ausformung findet, die repressive Rollenaufteilung zwischen Frauen und Männern, sowie die zwanghafte Fixierung der Liebe auf einen Menschen, diene letztlich dazu, die herrschende Gesellschaftsordnung im privaten wie im gesellschaftlichen Bereich aufrecht zu erhalten. Diesem Zustand stellten Crass die Möglichkeit freier Beziehungen zwischen unabhängigen und gleichberechtigten Menschen gegenüber, sowie darüber hinaus das Ideal eines Zusammenlebens, in dem ein solidarisches zwischenmenschliches Verhältnis zur Grundlage geworden ist. ”Say you know that I’m the one. Say you love me, say you love me. Do you? Do you?... - Don’t you see they aim to smother the actual possibilities of loving all the others...”

Die Musik war nur selten von eingängigen Melodien geprägt, vielmehr kennzeichnete die meisten frühen Stücke ein ständig wiederkehrender, abgehackter Grundrhythmus. Die Texte und die damit verbundenen Aussagen standen eindeutig im Vordergrund. Nur vereinzelt nahmen Crass Einflüsse auf, die über den Punk und den Hardcore hinausgingen. Dies änderte sich allerdings zunehmend bei den späteren Aufnahmen, in denen experimentelle Elemente einen größeren Raum einnahmen. Insbesondere die letzten Veröffentlichungen, darunter einige Stücke für Compilations, waren collagenhaft aufgebaut.

Crass vertraten eine betont pazifistische Ausrichtung. Entsprechend scharf verurteilten sie 1982 den Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falkland- bzw. die Malvinen-Inseln, der im Grunde nur der Machtfestigung der jeweils Regierenden dienen sollte und dem Tausende zum Opfer fielen. In einigen Schallplatten-Veröffentlichungen, besonderen schriftlichen Stellungnahmen und zahlreichen Interviews zeigten Crass den widersinnigen Charakter des Krieges auf und wurden zu einer der einflußreichsten Stimmen der Anti-Kriegsbewegung. Besonders große Aufmerksamkeit erzielten sie mit dem an die englische Premier-Ministerin Thatcher gerichteten Stück ”How does it feel to be the mother of a thousand dead”, das von der bürgerlichen Presse und Angehörigen des englischen Parlaments scharf angegriffen wurde. In Folge kam es zu Überwachungsmaßnahmen und Drohungen von Seiten verschiedener Staatsorgane. In dem Stück hieß es: ”Young boys rest now. Cold graves in cold earth. It was your decision to have those young boys slaughtered. You smile in the face of death... How does it feel to be the mother of a thousand dead?”

Trotz der Versuche Crass zum Schweigen zu bringen, gelang es der Gruppe mit den Thatchergate-Tapes auf einer anderen Ebene erneut weltweit Aufmerksamkeit zu erregen. Auf der Kassette, die anonym an die Presse verschickt wurde, befand sich ein nachgestelltes Gespräch zwischen Thatcher und dem damaligen US-Präsidenten Reagan, in dem sich dieser unter anderem zu Plänen bekannte, im Kriegsfall große Teile Europas durch den Einsatz von Nuklearwaffen zu zerstören, um die Vereinigten Staaten zu schützen. In der Folgezeit dementierten verschiedene Regierungsstellen die verbreiteten Aussagen und aktivierten ihre Geheimdienste. Als auch Zeitungen das Thema aufgriffen, bekannten sich Crass zu der Herstellung der Tapes und wurden sofort zur weltweiten Medienattraktion. Crass nutzten dieses Interesse, indem sie versuchten über Interviews ihre Ideale zu vermitteln.

Wie rücksichtslos die VertreterInnen des herrschenden Systems in einigen Fällen reagieren, erlebte die Band konkret im Falle von Phil Wally Hope, der in den siebziger Jahren zu den Begründern des Stonehenge-Festivals gehörte. Dieses knüpfte an die Tradition der freien Festivals der späten sechziger Jahre an, bei denen das gemeinschaftliche Erleben und antikommerzielle Aspekte im Vordergrund standen. Nachdem das Festival zunehmend zum Symbol für ein alternatives Lebensmodel wurde, versuchten staatliche Stellen eine erneute Ausrichtung des Festivals anläßlich der jährlichen Sommersonnenwende zu verhindern. Wally Hope wurde verhaftet, in einer psychiatrische Anstalt zwangsweise behandelt und letztlich in den ”Selbst”-Mord getrieben. Crass-Mitglied Penny Rimbaud beschrieb die Geschichte Wally Hopes und des Festivals in einem umfassenden Text, der im Beiheft zur Crass Doppel-LP ”Christ - The Album” veröffentlicht wurde. Rimbaud stellte darin die Ereignisse in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang und zeigte Parallelen zwischen den verschiedenen Jugendrebellionen seit den sechziger Jahren auf: ”Es ist unsere Welt und sie wurde uns gestohlen. Wir zogen aus, um sie zurückzufordern und dieses Mal nannten sie uns nicht ’Hippies’ sondern ’Punks’.”

Das konsequente Selbstverständnis von Crass drückte sich nicht nur in den Texten, sondern in fast allen mit der Musik verbundenen Bereichen aus. Die Gruppe gehörte beispielsweise zu den ersten Bands, die eine Preisangabe (”Zahl nicht mehr als...”) auf die Hüllen ihrer Schallplatten druckten, um unverhältnismäßig hohe Gewinne von WiederverkäuferInnen auszuschließen. Crass selbst vertrieben die Schallplatten fast zum Herstellungspreis. Mehrfach unterstützte die Band über den finanziellen Gewinn ihrer Veröffentlichungen einzelne Projekte, so wurde beispielsweise der Überschuß aus dem Verkauf der Single ”Bloody Revolutions” dem Anarchistischen Zentrum in London zur Verfügung gestellt, an dessen Aufbau sich Mitglieder der Band auch direkt beteiligten. Auch in Bezug auf die Cover, die von der Band selbst gestaltet wurden, gingen Crass neue Wege. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Covern waren die Cover der Schallplatten von Crass zusammengefaltet. Aufgeklappt ergaben sie ein Format, welches viermal größer war als das sonst übliche Single-Format bzw. sechsmal größer als das gängige LP-Format. Einen großen Teil der Fläche nahmen die verhältnismäßig langen Songtexte und entsprechende Hintergrundinformationen ein. Die Innenfläche wurde für politische Poster genutzt.

Um eine größtmögliche Unabhängigkeit zu gewährleisten, gründete die Gruppe mit Crass Records ein eigenes Label, das bald zum Vorbild einer Reihe von neugegründeten Labels wurde, während die Band gleichzeitig Angebote der Musikindustrie beständig ablehnte. Neben den eigenen Veröffentlichungen erschienen auf Crass Records unter anderem Schallplatten der Poison Girls, Rudimentary Peni, Andy T. und K.U.K.L., aus denen später die Sugarcubes um die Sängerin Björk hervorgingen. Zudem veröffentlichten Crass auf drei ”Bullshit Detector”-Compilations Aufnahmen von rund hundert Bands.

Gemäß ihren Vorstellungen traten Crass fast ausschließlich im Rahmen von Benefiz-Konzerten auf. Zumeist unterstrichen sie dabei die Aussagen ihrer Texte durch die Vorführung von Videos. Wichtig war der Band insbesondere die Auswahl der Auftrittsorte, wobei sie versuchten an Orten zu spielen, an denen sie Menschen außerhalb der Hardcore-Szene erreichen konnten. Das ehemalige Crass-Mitglied Ge Sus beschrieb einen solchen Auftritt wie folgt: ”Bei einem Konzert war eine Gruppe behinderter Kinder im Publikum. Sie verhielten sich völlig ungehemmt, tanzten, machten Geräusche und gingen zu Punks und Skins um diese zu umarmen. Die Atmosphäre wurde dadurch in einer sehr positiven Weise beeinflußt. Selbst die Skins konnten sich dem nicht entziehen. Für die Kinder war es eine Erfahrung ungewohnter Freiheit, die ihnen sonst im Heim nicht gewährt wird. Für uns war es faszinierend zu sehen, wie sich die Gefühle der Anwesenden, unsere eigenen inbegriffen, wandelten.”

Nachdem Crass eine landesweite Popularität erlangt hatten, erhielten sie zeitweise monatlich mehrere hundert Briefe. Die Band war nicht nur in einer gesellschaftspolitischen Hinsicht zu einem Bezugspunkt geworden, sondern auch auf einer persönlichen Ebene. Über einen langen Zeitraum hinweg versuchten die Bandmitglieder auf die Anfragen, wie auch auf die in den Briefen geschilderten individuellen Probleme, verantwortungsvoll einzugehen, letztlich standen sie aber der Menge der Briefe hilflos gegenüber. Rund sieben Jahre nach ihrer Gründung löste sich Crass 1984 auf. Die einzelnen Mitglieder öffneten sich neuen Entwicklungen, ohne ihre alten Ideale aufzugeben. ”Crass füllte unser Leben so stark aus, daß unsere Persönlichkeiten zunehmend eingeschränkt wurden. Zudem hatten wir alles gesagt, was wir sagen wollten und hatten viel mehr erreicht als wir jemals erhofft hatten. Es war Zeit für etwas neues.”

Auszug aus:
Wolfgang Sterneck: Der Kampf um die Träume - Musik und Gesellschaft. (1998).

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