|
|
Wolfgang Sterneck:
DAS ZIEL DER VERÄNDERUNG
- HARDCORE UND KONSEQUENTE MUSIK -
- Musik und Selbstbestimmung -
- Bewußtseinsveränderungen -
- Crass und die Konsequenz -
- Die Subhumans und der Ausbruch -
- Chumbawamba und die Veränderung -
- The Ex und die Autonomie -
- Die Dead Kennedys und der Alptraum -
- Fugazi und die Verantwortung -
Die ursprünglichen Grundgedanken des Punk, wie die Verweigerungshaltung
gegenüber den gesellschaftlichen Vorgaben und das Do
it yourself-Prinzip, lebten im Hardcore als Musikstil und
im weiteren Sinne als Lebenseinstellung weiter.
MUSIK UND SELBSTBESTIMMUNG
Bald nach dem kommerziellen Durchbruch des Punk erlagen viele MusikerInnen
den Verlockungen der Musikindustrie, wandelten sich bereitwillig
zu Rockstars und gaben ihre einstigen Ideale auf, sofern diese überhaupt
einmal tatsächlich bestanden hatten. Genauso schnell verlor
die äußere Symbolik, so zum Beispiel die betont zerfetzte
Kleidung, ihre provokante Wirkung. No Future war eines
der prägenden Schlagwörter des Punk in England, welches
die Perspektiven vieler Jugendlicher aus den unteren Gesellschaftsschichten
in aller Deutlichkeit zusammenfaßte. Damit verbunden war jedoch
oftmals eine fast schon fatalistische und selbstzerstörende
Passivität. Dieser Einstellung, die bald die Hauptströmung
des Punk charakterisierte, stand das Bestreben gegenüber, die
eigene Zukunft selbst zu gestalten und zu bestimmen.
Diese Zielsetzung fand im Hardcore, der sich Ende der siebziger
Jahre aus dem Punk entwickelte, einen musikalischen und inhaltlichen
Ausdruck. In England, wo sich am schnellsten mit dem Hardcore verbundene
Strukturen bildeten, gehörten Crass, die Poison Girls, Death
Is Reality Today (D.I.R.T.), Conflict und Flux of Pink Indians zu
den bekanntesten und einflußreichsten Bands der ersten Jahre.
Ihre Schallplatten veröffentlichten sie auf selbstorganisierten
Labels wie Corpus Christi, Spiderleg und den wegweisenden Crass
Records. Auch wenn einzelne Gruppen die Entwicklung des Hardcore
stark beeinflußten, so war dieser allerdings wie alle anderen
Musikströmungen und Jugendbewegungen eine Entwicklung, die
in einer konkreten gesellschaftlichen Situation wurzelte und nicht
von einzelnen Personen oder Bands ins Leben gerufen wurde, wie es
in zahlreichen Publikationen zur Geschichte einzelner Musikströmungen
immer wieder fälschlich unterstellt wird.
Hardcore als Musikstil stand in dessen Anfangszeit für eine
Steigerung gegenüber der Punkmusik in Bezug auf Schnelligkeit,
Härte und Aggressivität. Der Zorn und der Haß gegenüber
den gesellschaftlichen Bedingungen drückten sich in ihr aus.
Viele Bands begaben sich jedoch schnell in eine musikalische Sackgasse,
indem sie ausschließlich und völlig undifferenziert schnelle,
aggressive Stücke spielten und stilistische Veränderungen
unhinterfragt von ihren Vorbildern übernahmen. Die äußere
Form wurde dabei zum Selbstzweck und verlor ihre ursprüngliche
Bedeutung.
Von den konsequenten Hardcore-Bands wurde die Musik als eine Form
der Gegenkultur und der Gegenöffentlichkeit verstanden und
damit als eine Möglichkeit, Inhalte und Gefühle weiterzutragen,
um Bewußtsein zu entwickeln. Hierbei sahen sich die Bandmitglieder
nicht vorrangig als MusikerInnen, die politische Stücke spielen,
sondern vielmehr als politisch denkende und handelnde Menschen,
welche die Musik als Transportmittel für ihre Ideale benutzen.
Die Texte dieser Bands hatten fast ausschließlich einen konkreten
politischen Charakter und basierten in der Regel auf einer linksradikalen
bzw. zumeist auf einer anarchistischen Grundposition. Entsprechend
richteten sie sich gegen jegliche Form von Herrschaft, Unterdrückung
und Ausbeutung. Ihre inhaltliche Bandbreite umfaßte ein breites
Spektrum gesellschaftlicher Themen: von der grundsätzlichen
Ablehnung des bürgerlichen Systems über die radikale Kritik
an einzelnen Entwicklungen, wie zum Beispiel der Rüstungspolitik,
bis zur Beschreibung des Wartens auf dem Arbeitsamt. Um die inhaltlichen
Positionen besser zu vermitteln, wurden auf den Plattencovern nicht
nur die Songtexte, sondern auch Hintergrundinformationen, Kontaktadressen
und Graphiken zu den angesprochenen Themen abgedruckt. Dabei standen
allerdings Veröffentlichungen mit denen versucht wurde einen
Themenbereich komplex und vielschichtig zu behandeln, einer Vielzahl
von anarchistisch ausgerichteten Songtexten gegenüber, die
von einer oberflächlichen und selbstherrlichen Herangehensweise
geprägt waren. Ständig wurden in diesem Rahmen Inhalte,
die insbesondere in der Hardcore-Szene schon allgemein bekannt waren
und selbstverständlich vertreten wurden, in einer floskelhaften
Weise wiederholt.
Ein wesentliches Element der Texte waren die Appelle an die persönliche
Verantwortung der einzelnen HörerInnen, sowie die immer wiederkehrende
Aufforderung aktiv zu werden und sich den gesellschaftlichen Vorgaben
zu widersetzen. Generell propagiert wurde die Entwicklung von gegenkulturellen
Strukturen auf dem Weg zu einer freien Gesellschaft, wobei vielfach
Personen aus der Hardcore-Szene auch am Aufbau von Zentren und an
Hausbesetzungen beteiligt waren. In einigen Fällen lebten die
Bands selbst kommuneartig zusammen, um auch auf der Ebene enger
zwischenmenschlicher Beziehungen ihre Ideale konkret umzusetzen.
BEWUSSTSEINSVERÄNDERUNGEN
In mehreren Bereichen übten MusikerInnen aus der Szene über
die Texte und das gelebte Beispiel eine bewußtseinsverändernde
Wirkung aus, was unter anderem im Zusammenhang mit der Tierrechtsbewegung
besonders deutlich wurde. So hatten beispielsweise eine Vielzahl
von Songtexten gegen den Verzehr von Tierfleisch entscheidenden
Anteil daran, daß insbesondere in England in gegenkulturellen
Zusammenhängen eine vegetarische oder veganische Ernährungsweise
fast durchgängig selbstverständlich ist. Die Tierrechtsbewegung
bzw. Organisationen wie die Animal Liberation Front erhielten durch
den Hardcore eine zuvor nicht gekannte Stärke.
Die Verhaftung von Gerry Hannah, dem ehemaligen Sänger der
kanadischen Band Subhumans, führte 1983 zur Einleitung einer
insbesondere in Nordamerika von vielen Hardcore-Bands getragenen
Kampagne. Hannah war an der Gründung der Direct Action beteiligt,
einer Gruppe, die ausgehend von anarchistischen, feministischen
und ökologischen Positionen bewaffnete Aktionen durchführte.
Durch mehrere Schallplattenveröffentlichungen und Konzerte
informierten die Bands über die Hintergründe dieser Aktionen,
forderten die Freilassung Hannahs und unterstützen die Solidaritätskampagne
finanziell.
In vieler Hinsicht war mit der Hardcore-Bewegung eine Wiederbelebung
der ursprünglichen anarchistischen Ideale wie Herrschaftsfreiheit,
Solidarität und Selbstbestimmung verbunden. Sie wurden mit
neuem Leben gefüllt und zeitgemäß umgesetzt. Den
anarchistischen Bands gelang damit etwas, woran die oftmals dogmatisch
an historischen Ereignissen ausgerichteten traditionellen anarchistischen
Gruppen und Organisationen über Jahrzehnte hinweg gescheitert
waren. Die konservative Thatcher-Regierung und ihre Organe reagierten
in England auf die radikalen Positionen und deren Umsetzung mit
repressiven Maßnahmen, so unter anderem mit Verboten, Zensur
und Überwachung. Sie konnten jedoch nicht verhindern, daß
in einigen Fällen Veröffentlichungen weltweit Aufmerksamkeit
erregten. Dies galt insbesondere für einige Schallplatten zum
Falkland-Krieg, welche in England die Anti-Kriegsbewegung stärkten.
Das Widerstandspotential, welches in der Musik liegt, wenn sie konsequent
genutzt wird, wurde dabei offensichtlich.
Wie gegensätzlich die Aussagen einzelner Bands und das Verhalten
der KonzertbesucherInnen sein kann, zeigte allerdings beispielhaft
eine Tour der feministischen Dichterin Daisy A. und der Hardcore-Gruppe
MDC durch die BRD. Daisy A trug vor dem Auftritt der Band Texte
vor, die unter anderem eine Mordserie an Frauen beschrieben. Teile
des Publikums waren jedoch offensichtlich nicht an den Inhalten
sondern nur an der Musik interessiert und versuchten bei mehreren
Auftritten den Vortrag durch lautes Gröhlen und durch Zwischenrufe
zu unterbrechen.
Begründet in einer Ablehnung jeglichen Starkults traten viele
Mitglieder von Hardcore-Bands, im Gegensatz zum herkömmlichen
Verständnis von Pop- und Rock-MusikerInnen, völlig in
den Hintergrund. So waren auf den Covern der Schallplatten zumeist
keine Fotos der Bandmitglieder zu finden, teilweise wurden nicht
einmal deren Namen aufgeführt. Dennoch bildete sich in einigen
Fällen auch hier ein Star-Fan-Verhältnis heraus, wobei
deutlich sichtbar wurde, wie schwer es ist, verinnerlichte autoritäre
Charakterstrukturen zu überwinden.
Das Prinzip des Do it yourself (Mach es selbst)
war einer der wesentlichen Grundgedanken des Hardcore. Allgemein
gefaßt stand Do It Yourself für den Ausbruch
aus der ständigen Fremdbestimmung und für den Versuch
einer in allen Bereichen selbstbestimmten Wiederaneignung des Alltags.
Auf die Musik bezogen bedeutete es unter anderem das eigenständige
Veröffentlichen und Vertreiben von Schallplatten, den Aufbau
von Vertrieben und die Organisation von Konzerten. Dabei wurde davon
ausgegangen, daß in jeder Person ein Potential an Kreativität
und Eigeninitiative besteht, welches zumeist durch die bestehenden
gesellschaftlichen Strukturen unterdrückt wird, aber wieder
freigesetzt werden kann. Besonders wichtig war für die meisten
Bands, daß sie den Entstehungsprozeß einer Veröffentlichung
von der Komposition und Realisierung eines Stückes über
die Covergestaltung bis zum Verkaufspreis weitmöglichst selbst
bestimmten. Die Schallplatten waren in der Regel direkt bei den
MusikerInnen fast zum Selbstkostenpreis erhältlich. Damit kommerzielle
Schallplattenläden und Vertriebe, wenn sie überhaupt beliefert
wurden, keine übermäßigen Gewinne machen konnten,
wurden Preisangaben auf die Plattencover gedruckt. In einzelnen
Fällen gingen Bands militant gegen Läden vor, die ihre
Schallplatten zu überhöhten Preisen verkauften.
Um 1980 war auf Grund dieser Einstellungen die Gefahr der Vereinnahmung
und Vermarktung der Hardcore-Szene durch die Industrie relativ gering.
Die klare Abgrenzung gegenüber den Musikkonzernen bewirkte,
daß die meisten MusikerInnen, wenn auch nicht alle, die sich
dem Hardcore zurechneten, für die Angebote und Verlockungen
der Industrie nicht ansprechbar waren. Neben England entstanden
in den achtziger Jahren auch in den Großstädten anderer
westlicher und einiger real-sozialistischer Staaten
mit dem Hardcore verbundene gegenkulturelle Strukturen. Teilweise
waren diese stark von den Hardcore-Bands in England und den USA
beeinflußt, teilweise wurzelten sie unabhängig davon
in den bestehenden regionalen Bedingungen. Ein reger internationaler
Informationsaustausch vollzog sich vor allem über verschiedene
kleine Zeitschriften (Fanzines), in denen Interviews mit Bands,
Berichten über die Hardcore-Szene in einzelnen Ländern
und Besprechungen von Schallplatten veröffentlicht wurden.
Etwa in der Mitte der achtziger Jahre wandelte sich das Bild des
Hardcore grundlegend. Teile der Szene, darunter insbesondere viele
neugegründete Bands, entfernten sich von den anarchistischen
Idealen der Bands um 1980. Es entwickelten sich verschiedene Stile,
die zwar musikalisch im Hardcore wurzelten, sich aber inhaltlich
von ihm lösten. Vielfach charakteristisch war dabei eine Fixierung
auf die Musik, sowie insbesondere in West-Europa ein blindes Kopieren
von Musikstilen und von Bands aus den USA. Dieser Entwicklung stehen
allerdings zahlreiche Initiativen gegenüber, darunter verschiedene
Vertriebe, Labels, Zeitschriften und Zentren, die sich an den alten
Idealen orientierten. Es war von großer Bedeutung für
den Hardcore, daß in diesem Rahmen einige Bands durch ihre
musikalische und inhaltliche Offenheit der Szene neue Impulse gaben
und in vieler Hinsicht eine Weiterentwicklung ermöglichten.
Sie definierten sich allerdings nur noch vereinzelt über den
Hardcore, auch wenn ihre Wurzeln in der frühen Hardcore-Bewegung
liegen. Wesentlich war diesen Bands eine größtmögliche
Selbstbestimmung auf allen Ebenen, sowie insbesondere eine unabhängige
Position gegenüber der Musikindustrie. Inhaltlich zielten sie
mit ihren Aussagen zumindest unterschwellig auf eine befreiende
persönliche wie auch gesellschaftliche Veränderung. Sie
standen damit für eine konsequente Musik bzw. ein konsequentes
Selbstverständnis, welches sie mit MusikerInnen aus den unterschiedlichsten
stilistischen Bereichen verband.
CRASS UND DIE KONSEQUENZ
Die Band Crass entstand als Teil eines vielschichtigen Entwicklungsprozesses
dessen Wurzeln in den späten sechziger Jahren liegen. Einige
der ehemaligen Bandmitglieder leben bis heute gemeinsam in einem
Landhaus in der Nähe von London. Das Haus ist getragen
vom Geist der 68er Bewegung. Wir verstehen es als offenes Haus in
das Menschen kommen können, um Gedanken auszutauschen, kreativ
zu sein und auch, um sich auszuruhen. Denn im Kampf mit dem Wahnsinn
um dich herum, brauchst du einen Ort, der dir die Möglichkeit
gibt, wieder zu dir zu finden.(1) Wie viele andere setzten
auch die späteren Crass-Mitglieder große Hoffnungen in
den Ausbruchversuch der Punkbewegung und waren von deren Scheitern
entsprechend enttäuscht. In Folge versuchten sie selbst im
Rahmen ihrer Möglichkeiten das umzusetzen, was sie selbst zu
dieser Zeit als wirklichen Punk bezeichneten. Schon die ersten Veröffentlichungen
der Band machten die Ausrichtung unmißverständlich deutlich.
Inhaltlich entsprachen die Stücke einem wütenden Angriff
gegen die Politik der amtierenden Regierungen. Damit verbunden war
die Aufforderung an die HörerInnen sich zu hinterfragen und
selbst aktiv zu werden. Crass gingen dabei von der Hoffnung aus,
daß es möglich ist, durch die Verbreitung von Informationen,
gezielte Aktionen und das persönliche Beispiel zumindest in
einem kleinen Bereich Veränderungen zu bewirken.
In einem Flugblatt der Band hieß es in diesem Zusammenhang:
Es wird Zeit, daß wir aufhören immer nach Entschuldigungen
zu suchen und wirklich versuchen etwas zu tun. Es bringt nichts
auf der Straße abzuhängen und zu jammern, daß nichts
passiert. Es liegt an euch, wenn nie etwas passiert. Es liegt in
eurer Verantwortung. Ihr habt nur ein Leben, also lebt es. Warum
sollen wir ein Leben als Sklaven des Systems führen, als Futter
für die Fabriken, Büros und Schlachtfelder?(2) Crass
beließen es nicht bei abstrakten Ansprüchen und Aufforderungen,
sondern führten immer wieder Möglichkeiten auf, wie sich
einzelne Personen aktivieren und verändern können. Was
weißt du darüber, was in deiner Gegend passiert? Wo ist
die Armee stationiert? Was macht sie? Wo sind deren Bunker?... Gibt
es in deiner Gegend einen Schlachthof? Wenn ja, besuch ihn mal,
du wirst nie wieder Fleisch essen... Druck Flugblätter und
schreib darin über das, was du herausgefunden hast. Und
weitergehend: Du brauchst im Grunde nicht viel Geld zum Leben.
Wenn einige Personen zusammenleben, können sie sich die Verantwortung
über das Geldverdienen teilen. Wenn eine Person arbeiten geht,
können die Anderen in dieser Zeit kreativere Dinge machen.
Im nächsten Monat kann dann getauscht werden...(3)
Entgegen den historischen Entwicklungen verstanden sich Crass nicht
als eine politisch links orientierte Band, sondern betont als eine
anarchistische Gruppe. Die Band ging dabei davon aus, daß
die historischen anarchistischen Bewegungen wie auch ihre eigenen
Ideale außerhalb des Links-Rechts-Spektrums stehen. Ein emotionaler
Grund für die damit verbundenen generellen Vorurteile gegenüber
linken Bewegungen und Organisationen, sowie gegenüber klassischen
theoretischen Analysen lag in den Versuchen verschiedener linker
Organisationen die Band entweder zu vereinnahmen oder gewaltsam
anzugreifen. Weit verbreitet war zudem der Vorwurf, Crass würden
nur negative Erscheinungen beschreiben und eine pessimistische Grundhaltung
vertreten. Der damalige Crass-Sänger Steve Ignorant wies diesen
Vorwurf in einer dialektischen Weise zurück: Jedes unserer
Stücke ist ein Liebeslied, welches unsere Liebe zum Leben beschreibt.(4)
Im Frühjahr 1979 erschien mit The Feeding of the 5000
die erste Veröffentlichung von Crass. Die Band griff damit
die herrschende Politik, die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen
und die Ideologie der christlichen Kirchen scharf an. Darüber
hinaus kritisierte Crass insbesondere Punk-Bands wie The Clash,
denen sie vorwarfen sich und ihre Ideale an die Musikindustrie verkauft
zu haben. Trotz einer anfänglichen Zusage weigerte sich das
Presswerk die Platte herzustellen. Grund hierfür war der Text
von Reality Asylum, in dem der frauenfeindliche Charakter
des Christentums aufgezeigt wurde. In dem Text hieß es unter
anderem: Jesus calls me sister. There are no words for my
contempt. Every woman is a cross in his filthy theology... Jesus
died for his own sins not mine. Crass entschieden sich dafür,
die Platte ohne Reality Asylum, das später als
Single erschien, zu veröffentlichen und ersetzten es durch
ein Stück, welches nur aus Stille bestand und bezeichnender
Weise den Titel The Sound Of Free Speech trug.
Die LP Penis Envy setzte sich schwerpunktmäßig
mit der subtilen psychologischen und zwischenmenschlichen Dimension
gesellschaftlicher Unterdrückung auseinander. So wurde beispielsweise
in dem Stück Smother Love das von den Medien vermittelte
Bild der romantischen Liebe als eine verlogene Illusion dargestellt.
Der damit verbundene Besitzanspruch, der in den Fesseln der Ehe
seine extremste Ausformung findet, die repressive Rollenaufteilung
zwischen Frauen und Männern, sowie die zwanghafte Fixierung
der Liebe auf einen Menschen, diene letztlich dazu, die herrschende
Gesellschaftsordnung im privaten wie im gesellschaftlichen Bereich
aufrecht zu erhalten. Diesem Zustand stellten Crass die Möglichkeit
freier Beziehungen zwischen unabhängigen und gleichberechtigten
Menschen gegenüber, sowie darüber hinaus das Ideal eines
Zusammenlebens, in dem ein solidarisches zwischenmenschliches Verhältnis
zur Grundlage geworden ist. Say you know that Im the
one. Say you love me, say you love me. Do you? Do you?... - Dont
you see they aim to smother the actual possibilities of loving all
the others...
Die Musik war nur selten von eingängigen Melodien geprägt,
vielmehr kennzeichnete die meisten frühen Stücke ein ständig
wiederkehrender, abgehackter Grundrhythmus. Die Texte und die damit
verbundenen Aussagen standen eindeutig im Vordergrund. Nur vereinzelt
nahmen Crass Einflüsse auf, die über den Punk und den
Hardcore hinausgingen. Dies änderte sich allerdings zunehmend
bei den späteren Aufnahmen, in denen experimentelle Elemente
einen größeren Raum einnahmen. Insbesondere die letzten
Veröffentlichungen, darunter einige Stücke für Compilations,
waren collagenhaft aufgebaut.
Crass vertraten eine betont pazifistische Ausrichtung. Entsprechend
scharf verurteilten sie 1982 den Krieg zwischen Großbritannien
und Argentinien um die Falkland- bzw. die Malvinen-Inseln, der im
Grunde nur der Machtfestigung der jeweils Regierenden dienen sollte
und dem Tausende zum Opfer fielen. In einigen Schallplatten-Veröffentlichungen,
besonderen schriftlichen Stellungnahmen und zahlreichen Interviews
zeigten Crass den widersinnigen Charakter des Krieges auf und wurden
zu einer der einflußreichsten Stimmen der Anti-Kriegsbewegung.
Besonders große Aufmerksamkeit erzielten sie mit dem an die
englische Premier-Ministerin Thatcher gerichteten Stück How
does it feel to be the mother of a thousand dead, das von
der bürgerlichen Presse und Angehörigen des englischen
Parlaments scharf angegriffen wurde. In Folge kam es zu Überwachungsmaßnahmen
und Drohungen von Seiten verschiedener Staatsorgane. In dem Stück
hieß es: Young boys rest now. Cold graves in cold earth.
It was your decision to have those young boys slaughtered. You smile
in the face of death... How does it feel to be the mother of a thousand
dead?
Trotz der Versuche Crass zum Schweigen zu bringen, gelang es der
Gruppe mit den Thatchergate-Tapes auf einer anderen Ebene erneut
weltweit Aufmerksamkeit zu erregen. Auf der Kassette, die anonym
an die Presse verschickt wurde, befand sich ein nachgestelltes Gespräch
zwischen Thatcher und dem damaligen US-Präsidenten Reagan,
in dem sich dieser unter anderem zu Plänen bekannte, im Kriegsfall
große Teile Europas durch den Einsatz von Nuklearwaffen zu
zerstören, um die Vereinigten Staaten zu schützen. In
der Folgezeit dementierten verschiedene Regierungsstellen die verbreiteten
Aussagen und aktivierten ihre Geheimdienste. Als auch Zeitungen
das Thema aufgriffen, bekannten sich Crass zu der Herstellung der
Tapes und wurden sofort zur weltweiten Medienattraktion. Crass nutzten
dieses Interesse, indem sie versuchten über Interviews ihre
Ideale zu vermitteln.
Wie rücksichtslos die VertreterInnen des herrschenden Systems
in einigen Fällen reagieren, erlebte die Band konkret im Falle
von Phil Wally Hope, der in den siebziger Jahren zu den Begründern
des Stonehenge-Festivals gehörte. Dieses knüpfte an die
Tradition der freien Festivals der späten sechziger Jahre an,
bei denen das gemeinschaftliche Erleben und antikommerzielle Aspekte
im Vordergrund standen. Nachdem das Festival zunehmend zum Symbol
für ein alternatives Lebensmodel wurde, versuchten staatliche
Stellen eine erneute Ausrichtung des Festivals anläßlich
der jährlichen Sommersonnenwende zu verhindern. Wally Hope
wurde verhaftet, in einer psychiatrische Anstalt zwangsweise behandelt
und letztlich in den Selbstmord getrieben. Crass-Mitglied
Penny Rimbaud beschrieb die Geschichte Wally Hopes und des Festivals
in einem umfassenden Text, der im Beiheft zur Crass Doppel-LP Christ
- The Album veröffentlicht wurde. Rimbaud stellte darin
die Ereignisse in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang und
zeigte Parallelen zwischen den verschiedenen Jugendrebellionen seit
den sechziger Jahren auf: Es ist unsere Welt und sie wurde
uns gestohlen. Wir zogen aus, um sie zurückzufordern und dieses
Mal nannten sie uns nicht Hippies sondern Punks.(5)
Das konsequente Selbstverständnis von Crass drückte sich
nicht nur in den Texten, sondern in fast allen mit der Musik verbundenen
Bereichen aus. Die Gruppe gehörte beispielsweise zu den ersten
Bands, die eine Preisangabe (Zahl nicht mehr als...)
auf die Hüllen ihrer Schallplatten druckten, um unverhältnismäßig
hohe Gewinne von WiederverkäuferInnen auszuschließen.
Crass selbst vertrieben die Schallplatten fast zum Herstellungspreis.
Mehrfach unterstützte die Band über den finanziellen Gewinn
ihrer Veröffentlichungen einzelne Projekte, so wurde beispielsweise
der Überschuß aus dem Verkauf der Single Bloody
Revolutions dem Anarchistischen Zentrum in London zur Verfügung
gestellt, an dessen Aufbau sich Mitglieder der Band auch direkt
beteiligten. Auch in Bezug auf die Cover, die von der Band selbst
gestaltet wurden, gingen Crass neue Wege. Im Gegensatz zu den herkömmlichen
Covern waren die Cover der Schallplatten von Crass zusammengefaltet.
Aufgeklappt ergaben sie ein Format, welches viermal größer
war als das sonst übliche Single-Format bzw. sechsmal größer
als das gängige LP-Format. Einen großen Teil der Fläche
nahmen die verhältnismäßig langen Songtexte und
entsprechende Hintergrundinformationen ein. Die Innenfläche
wurde für politische Poster genutzt.
Um eine größtmögliche Unabhängigkeit zu gewährleisten,
gründete die Gruppe mit Crass Records ein eigenes Label, das
bald zum Vorbild einer Reihe von neugegründeten Labels wurde,
während die Band gleichzeitig Angebote der Musikindustrie beständig
ablehnte. Neben den eigenen Veröffentlichungen erschienen auf
Crass Records unter anderem Schallplatten der Poison Girls, Rudimentary
Peni, Andy T. und K.U.K.L., aus denen später die Sugarcubes
um die Sängerin Björk hervorgingen. Zudem veröffentlichten
Crass auf drei Bullshit Detector-Compilations Aufnahmen
von rund hundert Bands.
Gemäß ihren Vorstellungen traten Crass fast ausschließlich
im Rahmen von Benefiz-Konzerten auf. Zumeist unterstrichen sie dabei
die Aussagen ihrer Texte durch die Vorführung von Videos. Wichtig
war der Band insbesondere die Auswahl der Auftrittsorte, wobei sie
versuchten an Orten zu spielen, an denen sie Menschen außerhalb
der Hardcore-Szene erreichen konnten. Das ehemalige Crass-Mitglied
Ge Sus beschrieb einen solchen Auftritt wie folgt: Bei einem
Konzert war eine Gruppe behinderter Kinder im Publikum. Sie verhielten
sich völlig ungehemmt, tanzten, machten Geräusche und
gingen zu Punks und Skins um diese zu umarmen. Die Atmosphäre
wurde dadurch in einer sehr positiven Weise beeinflußt. Selbst
die Skins konnten sich dem nicht entziehen. Für die Kinder
war es eine Erfahrung ungewohnter Freiheit, die ihnen sonst im Heim
nicht gewährt wird. Für uns war es faszinierend zu sehen,
wie sich die Gefühle der Anwesenden, unsere eigenen inbegriffen,
wandelten.(6)
Nachdem Crass eine landesweite Popularität erlangt hatten,
erhielten sie zeitweise monatlich mehrere hundert Briefe. Die Band
war nicht nur in einer gesellschaftspolitischen Hinsicht zu einem
Bezugspunkt geworden, sondern auch auf einer persönlichen Ebene.
Über einen langen Zeitraum hinweg versuchten die Bandmitglieder
auf die Anfragen, wie auch auf die in den Briefen geschilderten
individuellen Probleme, verantwortungsvoll einzugehen, letztlich
standen sie aber der Menge der Briefe hilflos gegenüber. Rund
sieben Jahre nach ihrer Gründung löste sich Crass 1984
auf. Die einzelnen Mitglieder öffneten sich neuen Entwicklungen,
ohne ihre alten Ideale aufzugeben. Crass füllte unser
Leben so stark aus, daß unsere Persönlichkeiten zunehmend
eingeschränkt wurden. Zudem hatten wir alles gesagt, was wir
sagen wollten und hatten viel mehr erreicht als wir jemals erhofft
hatten. Es war Zeit für etwas neues.(7)
DIE SUBHUMANS UND DER AUSBRUCH
Zu den anarcho-pazifistisch orientierten Bands der ersten Hardcore-Generation
gehörten die Subhumans aus Melksham (England). In ihren Texten
kritisierten sie beständig den Teil der Bevölkerung, der
die von Gesellschaft und System vorgegebenen Normen blind übernimmt
und wie ein Rädchen in einer gigantischen Maschine willenlos
funktioniert. Dick Lucas, der Sänger der Subhumans beschrieb
die bestehende Gesellschaftsordnung in diesem Sinne als ein äußeres
und inneres Gefängnis: Das Gefängnis, in dem wir
gefangen sind, basiert auf der Überzeugung vieler Menschen,
daß materieller Reichtum das einzig bedeutsame in ihrem Leben
ist. Ihr Leben besteht aus Arbeit, um sich überflüssige
Dinge leisten zu können. Gleichzeitig werden die wirklich wichtigen
Werte völlig unterdrückt. Aber das System ist nur ein
Produkt fehlgeleiteter Energien der Menschen. Es besteht aus Menschen,
die falsche Dinge tun. Es liegt an uns, ob wir genauso handeln oder
aus dem Ganzen ausbrechen.(8) In dem Stück From
the cradle to the grave hieß es dazu programmatisch:
Your father will tell you sonny you must do as you are
told. And youll say the same thing to your kids when
youre 32 years old. And unless you can react against the brainwash
from the start your government will rule your mind. And your mind
will rule your heart. Youll conform to every social law and
be the systems slave from birth to school to work to death.
From the cradle to the grave.
Dieser Grundhaltung entsprechend wurde in dem Stück Susan
die Lebensgeschichte einer jungen Frau erzählt, die versucht
den vorgegebenen Werten zu folgen und daran innerlich zerbricht.
Nach dem Abschluß der Schule arbeitet Susan in einer Fabrik,
da sie ihr Ziel Sekretärin zu werden nicht verwirklichen kann.
Gemäß den gesellschaftlichen Normen heiratet sie und
wird bald Mutter ohne beides wirklich zu wollen. Aufkommende Depressionen
versucht sie mit Tabletten zu unterdrücken, vor der zwischenmenschlichen
Kälte, der Entfremdung und ihrer Perspektivlosigkeit flüchtet
sie letztlich in den Freitod. The life and times of Susan
Strange ended in a tragic way. With the money from insurance the
family went on holiday. Nothing left but rotting flowers on an unattended
grave. The epitaph has faded badly. No one reads it anyway.
Ein weiteres wesentliches Element der Texte der Subhumans war die
pazifistische Grundhaltung. Die Band unterstützte die Friedensbewegung
und nahm in ihren Stücken immer wieder gegen den Rüstungswahn
Stellung. When the bomb drops itll be a bank holiday.
Everybody happy in their tents and caravans. Everybody happy in
their ignorance and apathy. No one realizes till their television
breaks down... - Youve heard it all before, but Im telling
you once more: To forget it to forgive, but I aint forgot
Hiroshima.
Mehrfach tourten die Subhumans durch Europa und Nordamerika und
akzeptierten bereitwillig geringe Gagen, um die Selbstständigkeit
der Band zu bewahren und verschiedene Projekte, wie zum Beispiel
besetzte Häuser, zu unterstützen. Grundlage war dabei
ein konsequentes gegenkulturelles Musikverständnis: Wir
schränkten die Eintrittspreise ein, vermieden Agenturen und
sahen keine Notwendigkeit für einen Manager. Du kannst nicht
darauf hoffen, etwas in einem bedeutsamen Maße rüber
zu bringen, wenn die Band von den Mechanismen der Musikindustrie
umgeben ist, welche das Image über die Realität, den Profit
über die Botschaft und die Band über das Publikum stellt.(9)
Nach der Auflösung der Subhumans setzte Lucas den von der
Gruppe eingeschlagenen Weg mit den Bandprojekten Culture Shock und
Citizen Fish fort. Zu Citizen Fish gehören drei ehemalige Subhumans-Mitglieder
und, wie bei den vorherigen Gruppen, Pete the Roadie als begleitendes
fünftes Bandmitglied. Im musikalischen Bereich kam es zu einer
Öffnung gegenüber anderen Stilen und zu einer Weiterentwicklung
im Sinne einer differenzierteren Spielweise. Während bei den
Subhumans neben einigen stark Reggae beeinflußten Songs schnelle,
melodische Rhythmen die Stücke dominierten, nahmen bei den
folgenden Projekten Reggae- und Ska-Elemente einen zunehmenden Raum
ein, bis sie zum herausragenden Merkmal wurden. Zudem wurden auch
die Texte vielschichtiger, wobei das Verhältnis zwischen der
einzelnen Person und der Gesellschaft das wesentliche Thema blieb.
CHUMBAWAMBA UND DIE VERÄNDERUNG
Gemäß der von Chumbawamba formulierten Grundhaltung,
daß Musik zwar keine Waffe ist, aber Aktionen, die von der
Musik inspiriert sind, zur Waffe werden können, veröffentlichten
Chumbawamba eine Reihe von Aufnahmen, in denen sie immer wieder
klare Positionen bezogen. Über Benefiz-Veröffentlichungen
unterstützten sie unter anderem den britischen BergarbeiterInnenstreik,
die Kampagnen gegen die Poll-Tax-Steuer und Initiativen für
eine Aufhebung der repressiven Gesetze gegen Homosexuelle. Die Texte
sind bis in die Gegenwart beständig von dem Bestreben geprägt,
die HörerInnen zu informieren und aufzurütteln. Each
angry word, every cynical put-down, every song is carefully born
from a hope of something better to come. Refusing to sleep, whilst
theres a world to win. Yet happy to dream. Dreams make this
plans to change this world.
Die ersten Aufnahmen waren noch stark vom Punk und vom Hardcore
geprägt, wobei aber verschiedene Folk-Elemente eine zunehmende
Bedeutung erhielten. Später wurde die Musik im herkömmlichen
Sinne eingängiger, wodurch es gelang ein weitaus größeres
Publikum anzusprechen und diesem die Ideale der Band näher
zu bringen. Starvation, Charity and Rock & Roll
war nach einer Reihe von Tape- und Single-Veröffentlichungen
die erste Konzept-LP von Chumbawamba. Sie setzte sich mit der imperialistischen
Ausbeutung der sogenannten Dritten Welt und der vorgeblichen Hilfsbereitschaft
westlicher Staaten auseinander. Die Texte bezogen sich dabei insbesondere
auf Wohltätigkeitskonzerte wie Live-Aid, bei denen Pop- und
RockmusikerInnen scheinbar aus innerer Überzeugung für
einen guten Zweck auftreten. Tatsächlich dienen den meisten
Musikstars derartige Veranstaltungen vorrangig zu Werbezwecken,
indem sie mediengerecht auf sich aufmerksam machen und sich ein
verkaufswirksames Image geben können. Die folgende LP Never
mind the bollots setzte sich mit dem Wahlsystem in den bürgerlichen
Staaten auseinander. Im inhaltlichen Aufbau der Schallplatte wie
auch bei den Theatereinlagen während der Live-Auftritte ließen
sich deutlich Bezüge zur Tradition des Agit-Prop-Theaters erkennen.
So nahmen einzelne Bandmitglieder verschiedene Rollen ein, etwa
die eines Politikers, dessen Wahlkampf aus ständigen Versprechungen
besteht, die nach der siegreichen Wahl nicht eingehalten werden.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit patriarchalen Strukturen
führte Chumbawamba nicht nur in den Texten, sondern auch innerhalb
der gemischt geschlechtlichen siebenköpfigen Band, deren Mitglieder
großteils in einem ehemals besetzten Haus in Leeds leben.
Die Sängerin Alice Nutter schrieb dazu in einem Artikel, daß
es ein entscheidender Schritt war, zu erkennen, daß innerhalb
der Band keine wirkliche Gleichberechtigung gegeben ist. Vielmehr
spiegeln sich die in der Gesellschaft bestehenden subtilen Formen
männlicher Dominanz zwangsläufig auch dort. Es hat
lange gedauert, bis wir in der Lage waren, über diese Dinge
zu diskutieren und sie zu verstehen. Es hat sich inzwischen einiges
verändert und wir haben erkannt, daß es nicht reicht
einen Song über Sexismus zu veröffentlichen. Dies kann
nur ein Anfang für eine tiefergreifende Auseinandersetzung
sein.(10)
Im Laufe der Jahre änderte sich die Herangehensweise der Band
an bestimmte Themen. Viele Stücke aus den frühen achtziger
Jahren waren von schlagwortartigen Aussagen bestimmt, wobei die
Musik meist nur als Medium diente, um bestimmte Botschaften weiterzutragen.
Vor allem im Zusammenhang mit den ersten LP-Veröffentlichungen
wurde ein Wandel deutlich. Die angesprochenen Themen wurden wesentlich
vielschichtiger angegangen als zuvor, zudem erhielt die Musik eine
größere Bedeutung. Darüber hinaus wirkte die Band
undogmatischer und lockerer, wozu nicht zuletzt eine gewisse Selbstironie
beitrug. Bei späteren Veröffentlichungen wurden bei einigen
Stücken nur noch Teilaspekte einzelner Themen aufgegriffen.
Dies hatte zur Folge, daß je nach dem Wissensstand der HörerInnen
die zu Grunde liegenden Zusammenhänge nicht mehr so offensichtlich
erkennbar waren wie bei früheren Veröffentlichungen. Wenn
sich jemand für die Themen, die in unseren Texten angesprochen
werden, interessiert, dann liegt es an dieser Person sich selbst
weitergehend zu informieren. Wir sind kein Informationsbüro.(11)
Im Verlauf der neunziger Jahre wandte sich Chumbawamba zunehmend
in einer eigenwilligen Weise Dance- und Pop-Elementen zu. Inhaltlich
blieben Chumbawamba ihren Idealen treu, auch wenn sich die Strategie
der Band grundlegend wandelte. Die Zusammenarbeit mit multinationalen
Konzernen wie EMI wurde nicht länger abgelehnt, vielmehr versuchten
Chumbawamba deren Möglichkeiten für sich selbst zu nutzen,
um ihre Inhalt in die Massenmedien zu tragen. Wir sind im
Laufe der Zeit ziemlich populär geworden, so daß es immer
schwieriger wurde, weiterhin alles selbst zu erledigen und uns gleichzeitig
auf unsere eigentliche Arbeit als Band konzentrieren zu können.
So haben wir organisatorische Dinge, wie zum Beispiel Marketing
und Vertrieb unserer Platten einer Company übertragen, die
uns in künstlerischen Dingen nicht reinredet. Es bringt sicherlich
mehr als kleiner Piranha im Stron mitzuschwimmen, als nur an Land
nach Luft zu schnappen und Revolution zu rufen.(12)
THE EX UND DIE AUTONOMIE
Eine wesentliche Wurzel von The Ex liegt in der holländischen
Kraaker-Bewegung, die versuchte über Hausbesetzungen Freiräume
zu schaffen, in denen es möglich ist ein weitmöglichst
selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Band selbst versteht
sich als geräuschvoller Teil der autonomen Bewegung(13),
in der sich anarchistische, kommunistische und feministische Inhalte
widerspiegeln. Zur Zeit der Bandgründung um 1980 bestand allerdings
ein derartiges Selbstverständnis nur ansatzweise. Vor
allem weil es uns große Freude bereitete Musik zu machen,
entwickelte sich die Band und wir wuchsen mit ihr. Wir lernten die
Instrumente zu benutzen, auch wenn wir niemals richtige MusikerInnen
werden wollten, und wir erkannten, daß es mehr gibt als Musik
nur zum Zweck der Musik zu veröffentlichen. Du kannst im Proberaum
rumhängen und gewöhnliche Konzerte geben, aber du kannst
auch bei Demonstrationen und bei Aktionen spielen, du kannst Informationen
weitergeben, die sich nicht in der bürgerlichen Presse finden
lassen.(14)
Geblieben ist über die Jahre hinweg der typische Stil der
Band, welcher Punk, Hardcore und experimentelle Einflüsse vereint,
auch wenn dieser beständig weiter entwickelt und durch neue
Elemente bereichert wurde. Ein wesentliches Merkmal ist dabei die
Offenheit gegenüber verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen.
So kam es unter anderem zu gemeinsamen Veröffentlichungen und
Auftritten mit der kurdischen Folkloregruppe Awara und der Hardcoreband
BGK, mit Mitgliedern von Chumbawamba und den Dog Faced Hermans,
sowie mit dem Schlagzeuger Han Bennink und dem Cellisten Tom Cora.
Dieser beschrieb die alle scheinbaren Grenzen überwindenden
Gemeinsamkeiten wie folgt: Das Image, das wir haben, das uns
die Leute gegeben haben, ist völlig entgegengesetzt. Aber wer
genauer hinschaut, der sieht viele Übereinstimmungen in den
grundlegenden Ideen.(15)
Das bei Konzerten immer wieder auftretende Problem, daß die
Texte kaum zu verstehen waren, versuchte die Band teilweise über
das Verteilen von Textheften und das Aufhängen von Postern
auszugleichen. Es wird aber auch durch unsere Musik deutlich,
was wir sagen wollen. Es ist eben keine Bürgermusik. Auch Lärm
hat eine Aussage.(16) Dieser Position liegt das Verständnis
zu Grunde, daß jede kulturelle Ausdrucksweise einen politischen
Charakter hat. Ein Stück über eine Liebesbeziehung ist
letztlich genauso politisch wie ein Stück, das sich mit dem
Befreiungskampf in Palästina beschäftigt. Ein entscheidender
Aspekt ist dabei jedoch die Frage, ob durch die Ausdrucksform bzw.
durch die vermittelten Inhalte von den tatsächlich bestehenden
Problemen abgelenkt wird und sie damit erhärtet werden oder
ob sich mit ihnen auseinandergesetzt und gegebenfalls eine Veränderung
angeregt wird.
Im Vergleich zu anderen Bands ist die Vielzahl der Veröffentlichungen
von The Ex auffallend. In der Regel sind ihnen die Texte der Stücke,
sowie meist auch verschiedene Flugblätter und Poster beigelegt.
Der Preis der Schallplatten ist so ausgerichtet, daß er die
Herstellungskosten deckt und einen kleinen Gewinn für neue
Veröffentlichungen oder politische Projekte abwirft. Zu den
herausragenden Veröffentlichungen von The Ex gehört eine
Doppel-Single mit einem Buch zur spanischen Revolution (1936), in
dem Fotos aus den Archiven der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft
CNT abgedruckt sind. Auf den Schallplatten befinden sich Neuvertonungen
revolutionärer Lieder. Die Zerstörung des anarchistischen
Experiments schmälert nicht unsere Bewunderung und die Inspiration,
die wir bis heute von ihm erhalten. Außerdem zeigt es, daß
es selbstverständlich möglich ist, eine anarchistische
Gesellschaft in der Praxis zu realisieren und es zeigt, daß
diese mit allen Mitteln verteidigt werden muß.(17)
DIE DEAD KENNEDYS UND DER ALPTRAUM
Der sogenannte American Dream ist der Traum von der Möglichkeit
über harte Arbeit und materiellen Erfolg in der sozialen Rangordnung
aufzusteigen und das eigene Leben weitgehend selbstbestimmt gestalten
zu können. In der Realität stehen in den USA einigen wenigen
Menschen, die dieses Ziel erreicht haben, Millionen gegenüber,
die unter äußerst schlechten sozialen Bedingungen leben
müssen. Tatsächlich dient der amerikanische Traum dazu,
das herrschende System zu stabilisieren, indem ein falsches Bild
der gesellschaftlichen Realität vermittelt wird. Dieser Traum,
den insbesondere der ermordete us-amerikanische Präsident John F. Kennedy
repräsentierte, war das zentrale Thema der aus San Francisco
stammenden Band Dead Kennedys. Schon der Bandname war eine reine
Provokation für die, welche noch immer dem Traum verfallen
sind oder ihn bewußt propagieren. Die Gruppe zeigte den eigentlichen
Charakter des American Dream in ihren Texten im Rahmen von kleinen,
scheinbar persönlichen Entwicklungen genauso auf wie an politischen
Ereignissen.
Das Stück Soup is good food beschrieb das Schicksal
eines Arbeiters, der entlassen und durch einen Computer ersetzt
wurde. Nach dem folgenden sozialen Abstieg in die Armut versucht
er sich von einer Brücke in den Tod zu stürzen. Voller
Zynismus wird in dem Songtext dargestellt, wie dieser Versuch verhindert
wird: Were sorry. We have to interrupt. But its
against the law to jump off this bridge. Youll just have to
kill yourself somewhere else. A tourist might see you and we wouldnt
want that. Im gleichen Still wurde die Außenpolitik
der USA beschrieben: Hey! Yo! Were the United States
Marines. We know youve all been killing each other for at
least two thousand years. But were here now to protect the
family of christian warlords most friendly to the west.
Fast zwangsläufig kam es mit der steigenden Popularität
der Dead Kennedys auch zu staatlichen Zensurversuchen. 1987 wurde
unter anderem Jello Biafra, der Sänger der Band, wegen eines
Posters, das der LP Frankenchrist beilag, in einem Aufsehen
erregenden Prozeß angeklagt, letztlich aber vom Vorwurf der
Jugendgefährdung freigesprochen. Das Poster zeigt eine Graphik
von H. R. Giger auf der zehn männliche und weibliche Genitalien
dargestellt sind. Das Verfahren richtete sich nicht nur gegen die
Dead Kennedys sondern generell gegen das Recht auf Meinungsfreiheit
und gezielt gegen kritische MusikerInnen.
Biafra gehörte auch zu den Begründern des No More Censorship
Defense Founds, einem Zusammenschluß, der sich gegen jegliche
Zensur wendet. In ihren Analysen erkennt die Organisation allerdings
nicht, daß das angestrebte Ziel der Meinungsfreiheit unter
den Bedingungen des Kapitalismus nicht realisierbar ist. Denn letztlich
entscheiden unabhängig von einzelnen Gesetzen die finanziellen
Mittel und der Zugang zu den entsprechenden Medien darüber,
ob und wie eine Information weitergetragen wird. Zwangsläufig
haben konsequente systemkritische Positionen keine Möglichkeit
ein größeres Publikum zu erreichen, da sie von den Massenmedien,
die zumeist in Besitz multinationaler Konzerne sind, nicht vermittelt
werden.
Abgesehen von den politischen und musikalischen Aktivitäten
drang über die einzelnen Bandmitglieder nur wenig an die Öffentlichkeit.
Ein Umstand, den Biafra positiv beurteilte: Mir gefällt
es, daß so wenig über unsere Band bekannt ist, denn dadurch
erinnern sich die Leute an unsere Musik und nicht an uns als Popstars.
Dies ist auch einer der Gründe, warum wir nie Fotos von uns
auf den Plattencovern abdruckten.(18) Nach der Auflösung
der Band in der Mitte der achtziger Jahre kam es zu neuen Projekten
der ehemaligen Mitglieder. Unter anderem veröffentliche Biafra
mehrere Spoken-Word-Alben, auf denen er in der gewohnt zynischen
Weise mit Texten wie Why Im glad that the space shuttle
blew up zu verschiedenen Ereignissen Stellung nahm. Zudem
leitet Biafra auch weiterhin das Alternative Tentacles Label, auf
dem unter anderen Aufnahmen von No Means No, Tragic Mullatto, Beatnigs
und Alice Donut veröffentlicht wurden.
FUGAZI UND DIE VERANTWORTUNG
Fugazi gehören zu den Bands, die sich gegen Ende der achtziger
Jahre, ausgehend von ihren Wurzeln im Hardcore, musikalisch und
inhaltlich öffneten und bald auch ein größeres Publikum
ansprachen. Wir wollen definitiv das Genre sprengen. Wir wollen
aus den etablierten ritualhaften Schablonen ausbrechen, weil diese
Schablonen den Tod jeder alternativen Szene bedeuten.(19)
Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die sich vom Hardcore lösten,
blieben Fugazi ihren Idealen treu und setzten diese auch konsequent
in der Praxis um. Während beispielsweise die meisten Bands
bei steigender Popularität auch erhöhte Gagen verlangten,
die sich dann in entsprechenden Eintrittspreisen niederschlagen,
ließen sich Fugazi von den KonzertveranstalterInnen zusichern,
daß der Eintrittspreis eine bestimmte, im Vergleich sehr niedrige
Grenze, nicht überschreitet. Gleichzeitig lehnten sie Angebote
von großen Agenturen beständig ab.
Die Veröffentlichungen von Fugazi erscheinen auf dem Label
Dischord, das von Ian McKaye, dem Sänger der Band, gegründet
wurde. Dischord veröffentlicht ausschließlich Aufnahmen
von Bands aus Washington D.C., so unter anderem von Minor Threat,
Rites of Spring, Soulside, Fire Party und Shudder To Think. Direkt
bei Dischord sind die Veröffentlichungen im Versand auch für
EinzelbestellerInnen zu einem Preis erhältlich, der mehr als
fünfzig Prozent unter dem herkömmlichen Verkaufspreis
kommerzieller Musikgeschäfte liegt.
Musikalisch verbindet die Band Elemente des Rock und des Punk,
wobei bei einigen Stücken besonders der schleppende, teilweise
überraschend unterbrochene, aber dennoch eingängige Rhythmus
und der markante Gesang zu den herausragenden Merkmalen gehören.
Die Songtexte von Fugazi gehen wie die meisten Texte nord-amerikanischen
Hardcore-Bands von einer persönlichen Sichtweise aus. Sie stehen
damit im Gegensatz zu vielen europäischen Bands, in deren Texten
bestimmte Themen meist in einen gesellschaftlichen Zusammenhang
gestellt werden. Nicht zuletzt spiegelt sich in dieser unterschiedlichen
Herangehensweise das in der Gesellschaft dominierende Menschenbild,
welches historisch gewachsen in den USA an der einzelnen Persönlichkeit
ausrichtet ist. Mit diesem Menschenbild ist aber zumeist auch eine
Überbewertung der Entscheidungsfreiheit der einzelnen Persönlichkeit
verbunden, die auch in den Ausführungen der Mitglieder von
Fugazi zum Ausdruck kommt. Im Gegensatz zu deren Ausgangsposition
kann sich das Bewußtsein in der Regel keineswegs frei entwickeln,
sondern wird unter anderem durch die herrschenden Medien beeinflußt.
Dementsprechend ist die scheinbar unabhängige Wahl des eigenen
Weges oftmals nur eine Selbsttäuschung, da das grundlegende
Bedürfnis nicht wirklich von innen kommt, sondern von außen
bestimmt wurde.
Bemerkenswerter als die Musik ist die Lebenseinstellung, welche
die Band verkörpert und in einem gewissen Maße auch propagiert,
obwohl dies von den Bandmitgliedern immer wieder zurückgewiesen
wird. Zu den wesentlichen Prinzipien dieser Haltung gehört
ein verantwortungsvolles Verhältnis gegenüber anderen
Personen, wie auch gegenüber sich selbst bzw. dem eigenen Körper.
Dies beinhaltet ein bewußtes Leben, ein intensives Erfahren
und die kontrollierte Besinnung auf die eigene Kraft. Um 1980 entstand
als eine Bezeichnung für eine solche Grundhaltung der Begriff
Straight Edge. Er entstammt ursprünglich einem Stück der
Band Minor Threat, das Ian McKaye geschrieben hatte. In Folge entwickelte
sich innerhalb der Hardcore-Szene eine Strömung, die Straight
Edge als Lebenshaltung übernahm, allerdings vielfach in einer
äußerst dogmatischen und vor allem auf die Ablehnung
von Drogen reduzierten Weise. Ian McKaye selbst stand derartigen
Entwicklungen ablehnend gegenüber: Straight Edge war
nur ein Song gegen Obsessionen und kein Konzept für eine Bewegung.
Es ist eine persönliche Entscheidung, die du in deinem Leben
triffst und nichts was du benutzen solltest, um Musik zu verkaufen.(20)
Von dieser Haltung ausgehend lehnt die Band eine direkte Verantwortung
für die Folgen ihrer Songs ab. Es liegt vielmehr, nach Meinung
der Musiker, in der Verantwortung jeder und jedes einzelnen wie
die Inhalte aufgenommen und gegebenenfalls umgesetzt werden. Wir
bieten nichts an. Wir sagen nicht: Tanz in einer bestimmten Weise.
Wir sagen: Gestalte etwas neues!(21)
(1998)
Anmerkungen:
1) Aus einem Gespräch des Autors mit Ge Sus und Steve Ignorant
am 22.11.1989 in Epping (England).
2) Crass / Total Chaos = Total Shit. (Flugblatt). London, um 1980.
3) Siehe 2)
4) Siehe 1).
5) Rimbaud, Penny / The last of the hippies - An hysterical romance.
Aus dem Beiheft zur Doppel-LP: Crass / Christ - The Album. (Crass
Records). 1982.
6) Siehe 1).
7) Siehe 1).
8) Aus einem Gespräch des Autors mit Dick Lucas am 28.4.1989
in Bielefeld. Auszugsweise veröffentlicht in: KomistA (Hrsg.)
/ Culture Shock - Texte und ein Gespräch. (KomistA). Maintal, 1989.
9) Lucas, Dick / Writing an essay about yourself. In: Sprouse, Martin
(Hrsg.) / Threat by Example. (Pressure Drop Press). San Francisco,
1989.
10) Aus einem Gespräch des Autors mit Alice Nutter und Lou
(Chumbawamba) am 20.11.1989 in Leeds.
11) Siehe 10).
12) Aus einem Interview mit Chumbawama. In: aktiv 10. Siegen, 1997.
13) The Ex / A piece of paper or how to do it yourself. In der Zeitschrift
zur Doppel-LP: The Ex / Too many cowboys. (Ex Records). 1987.
14) Stock, G. W. (The Ex) / Das Medium ist die Massage. In: Sterneck,
Wolfgang (Hrsg.) / Cybertribe-Visionen. (KomistA). Hanau, 1996.
15) Aus einem Gespräch des Autors mit Tom Cora am 23.5.1992
in Hanau.
16) Aus einem Gespräch des Autors mit Kat und Terry (The Ex)
am 13.4.1989 in Wormer (Holland).
17) Aus dem Buch zur Doppel-Single: The Ex / 1936 - The Spanish
Revolution. (Ex Records). 1986.
18) Aus einem Brief von Jello Biafra an den Autor. März 1992.
19) Aus einem Interview mit Fugazi. In: Maximum Rocknroll No. 66.
Berkeley, 1988.
20) Aus einem Gespräch des Autors mit Ian McKaye am 20.11.1989
in Leeds.
21) Siehe 19).
Aus dem Buch:
Wolfgang Sterneck:
Der Kampf um die Träume - Musik und Gesellschaft. (1998).
contact@sterneck.net
|