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Franz Kafka:
"ICH ABER SCHWANKE DORT OBEN, ES IST LEIDER KEIN TOD,
ABER DIE EWIGEN QUALEN DES STERBENS."
6. (August 1914) Von der Literatur aus gesehen ist mein Schicksal
sehr einfach. Der Sinn für die Darstellung meines traumhaften
innern Lebens hat alles andere ins Nebensächliche gerückt
und es ist in einer schrecklichen Weise verkümmert und hört
nicht auf zu verkümmern. Nichts anderes kann mich jemals zufrieden
stellen. Nun ist aber meine Kraft für jene Darstellung ganz
unberechenbar, vielleicht ist sie schon für immer verschwunden,
vielleicht kommt sie doch noch einmal über mich, meine Lebensumstände
sind ihr allerdings nicht günstig. So schwanke ich also, fliege
unaufhörlich zur Spitze des Berges, kann mich aber kaum einen
Augenblick oben erhalten. Andere schwanken auch, aber in untern
Gegenden, mit stärkeren Kräften; drohen sie zu fallen,
so fängt sie der Verwandte auf, der zu diesem Zweck neben ihnen
geht. Ich aber schwanke dort oben, es ist leider kein Tod, aber
die ewigen Qualen des Sterbens.
(Franz Kafka: Tagebücher 1909-1923, Heft 7)
Franz Kafka (1883-1924).
Eingang zur Hölle
Vor dem Gesetz
Odradek
Qualen des Sterbens
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Der politische Franz Kafka
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