Risingtide:
KLIMAKATASTROPHE
Durch die anhaltande Umweltverschmutzung wird sich das Klima global
drastisch verändern. Stürme, Über- schwemmungen und
Dürreperioden werden immer häufiger auftreten. Dies geht
aus einem neuen Experten-Bericht der Vereinten Nationen hervor.
Am stärksten von der Klimakatastrophe werden die Menschen
in den armen Ländern Zentralasiens und dem südlichen Afrika
betroffen sein. Der Temperaturanstieg werde zu einer Verringerung
der Wasservorräte, zu Dürren und Ernteausfällen führen.
Gleichfalls müßten sich viele Regionen der Welt, auch
Europa, auf immer schwerere Überschwemmungen einstellen.
Dürren in Südeuropa
Spürbare Folgen werden auch für Europa vorhergesagt.
In den Alpen soll bis zum Ende des Jahrhunderts jeder zweite Gletscher
schmelzen. In Südeuropa droht zunehmend Dürre. Die unmittelbarsten
Risiken gehen von Überflutungen und Erdrutschen aus. Als besonders
gefährdet gelten die Küstenregionen in Polen und Florida.
5,4 Milliarden Menschen ohne Wasser
Der Bericht des UN-Ausschusses zum Klimawandel weist darauf hin,
dass sich die Kosten durch Naturkatastrophen seit den 50er Jahren
auf 40 Milliarden Dollar verzehnfacht haben. Die Zahl der von Wasserknappheit
betroffenen Menschen wird in den nächsten 25 Jahren auf 5,4
Milliarden ansteigen. Die steigenden Temperaturen begünstigen
laut UN-Bricht die Ausbreitung bestimmter Krankheiten wie Malaria.
Die Städte werden mit zunehmender Luftfeuchtigkeit, Hitzewellen
und Smog zu kämpfen haben.
Ökologische Folgewirkungen
Die Klimakatastrophe bedroht zudem zahlreiche Tierarten wie Berggorillas
oder bengalische Tiger, deren Lebensraum zerstört werde. Inwieweit
ein globales Artensterben wie in anderen erdgeschichtlichen Epochen,
die durch ein Umkippen des globalen Klimas verursacht wurden, zu
erwarten ist, kann kaum vorhergesagt werden.
Der Bericht folgt dem im Januar in Schanghai veröffentlichten
Report, der das Ausmaß des Klimawandels zum Thema hatte. Laut
diesen Angaben ist ein Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der
Erde innerhalb eines Jahrhunderts um 5,8 Grad zu erwarten. Dies
mag als geringfügig erscheinen, muß jedoch in Relation
dazu gesehen werden, daß sich die globale Durchschnittstemperatur
der Erde in Warmzeiten gegenüber der in Eiszeiten nur um wenige
Grad unterschied.
- 2001 -
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Risingtide:
KLIMA UND MACHT
Die Auswirkungen des globalen Klimawandels machen sich heute bereits
bemerkbar: es gibt mehr als doppelt so viele Naturkatastrophen,
wie noch Mitte der 90er Jahre. Die Zukunftsprognose für das
21. Jahrhundert hat dante´sche Ausmaße: etwa ein Drittel
aller Tier und Pflanzenarten werden aussterben, Naturkatastrophen,
wie Überschwemmungen, Stürme und Dürren werden stark
zunehmen, viele Gebiete werden unbewohnbar werden und Seuchen und
Epidemien werden ausbrechen.
Das wissenschaftliche UN-Gremium, dass diese Zukunftsprognosen
errechnet hat, das "Intergovernmental Panel for Climate Change"
(IPCC, www.ipcc.ch), hat ebenfalls errechnet, dass eine CO2-Reduktion
von mindestens 60% notwendig wäre, um das globale Klima zu
stabilisieren. Entsprechend hätten auch die Reduktionsvorgaben
im weitgehend gescheiterten "Kyoto-Protokoll" längst
nicht ausgereicht, das Protokoll sah nur eine weltweite CO2-Reduktion
von 5,2 % vor.
Die Auswirkungen des globalen Klimawandel dürfen jedoch nicht
monokausal nur im Zusammenhang mit Ökologie gesehen werden.
Die Klimaverhandlungen sind geprägt von einer stark überrepräsentatierten
Wirtschaftslobby und von einer stark unterrepräsentierten Delegation
der Betroffenen ("Entwicklungsländer", Noch-Inselstaaten,
Flüchtlinge etc.). In den aktuellen Verhandlungen spielen rassistische,
neokolonialistische und neoliberale Tendenzen eine starke Rolle.
Bereits in den nächsten 10 Jahren muss mit 150Millionen Umweltflüchtlingen
gerechnet werden. Im Jahre 2025 werden 3,5 Milliarden Menschen ohne
direkten Zugang zu Wasser sein. Da klingt es zynisch, dass die WTO
bereits beschlossen hat, dass Wasser zwar ein Grundrecht, nicht
jedoch einMenschenrecht sei und dass Wasser in Zukunft nach Angebot
und Nachfrage gehandelt werden soll. Die Frage nach ausreichender
Qualität und Quantität von Wasser wird als einer der Hauptkriegsursachen
des 21. Jahrhunderts prognostiziert. Währenddessen ist die
"Festung Europa" errichtet worden. Es ist sehr fraglich,
ob alle Opfer des Klimawandels in ausreichenden Maße einen
Computer bedienen können, um als "nützliche AusländerInnen"
hier eine neue "Lebensberechtigung" zu bekommen.
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