|
|
Anstoß:
KOMSUM - ANSTÖSSE
- STICHWORT: BEWUSSTSEIN
WERBUNG
Ein Supermarkt ist darauf angelegt, daß wir mehr kaufen,
als wir eigentlich wollen, daß wir Dinge kaufen, die wir überhaupt
nicht brauchen. Früher diente ein Lebensmittelladen einzig
der Befriedigung unserer Bedürfnisse. Heute wird die Leere
unseres Lebensstils mit dem Bedürfnis immer noch mehr haben
zu wollen überspielt - Haben statt Sein. Die Werbung zeigt
uns, wie wir zu leben haben, wie wir erfolgreich sind. Sie verspricht
uns Glück, mehr Freude, zielt aber einzig auf die Manipulation
der KonsumentInnen und auf die Erwirtschaftung von Profit. Deshalb:
Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen und den Vorgaben
der Industrie!
KOSMETIKA
Die Summen, die jährlich für Kosmetika ausgegeben
werden, sind beträchtlich. Riesengeschäfte werden mit
dem verlogenen Traum ewiger Schönheit und Jugend gemacht. Oft
macht nur der teure Markenname den hohen Preis aus. Vielfach werden
gesundheitsschädliche Stoffe verwandt. Daneben werden jährlich
Tausende von Tieren bei Versuchen für Kosmetikprodukte mißbraucht
und qualvoll getötet. Kosmetik muß vielfach dazu herhalten,
unsere zum Teil erzwungene Unvernunft im Umgang mit unserem Körper
zu verdecken. Unter anderem die belastete frische Luft, Nikotin
und eine unangemessene Ernährung prägen die Haut. Deshalb:
Die natürliche Schönheit jeder und jedes Einzelnen erkennen!
- STICHWORT: GESUNDHEIT
VERARBEITUNGSGRAD
Unsere Nahrung wird immer weiter verarbeitet; wir werden den ursprünglichen
Lebensmitteln zunehmend entfremdet. Instantprodukte wie Suppen und
Säfte werden meist aus Abfall anderer Produktionszweige hergestellt.
Auch Dosengerichte und Tiefkühlkost sind übermäßig
denaturiert; wer schmeckt aus Toastbrot noch den Weizen heraus,
für wen ist es mehr als eine Wurstunterlage? Jede Weiterverarbeitung
macht ein Lebensmittel nur für den Verarbeiter wertvoller,
nicht aber für den, der das Endprodukt dann ißt; jede
Weiterverarbeitung nimmt einem Lebensmittel einen Teil seines Wertes:
In Dosen- oder Instantprodukten wird man die ursprünglichen
Vitamine vergeblich suchen, Zusatzstoffe beeinträchtigen Geschmack
und Bekömmlichkeit, Auszugsmehle beinhalten so gut wie keine
Mineralien und Ballaststoffe mehr. Deshalb: Möglichst unverarbeitete
Lebensmittel kaufen!
RÜCKSTÄNDE
Chemische Rückstände und radioaktive Belastung von
Nahrungsmitteln gefährden unsere Gesundheit. Eine Deklaration
solcher gefährlichen Auswirkungen menschenfeindlicher Umweltpolitik
ist dringend notwendig. In einigen Naturkostläden wird dies
schon praktiziert. Die konventionelle Landwirtschaft stellt durch
ihren hohen Verbrauch an Düngemitteln und Pestiziden ein hohes
Umwelt- und Gesundheitsgefährdungspotential dar. Daß
es auch anders geht, beweisen die Bäuerinnen und Bauern, die
ihre Höfe nach biologischen Gesichtspunkten bewirtschaften.
Deshalb: Bewußt einkaufen!
ZUCKER
Weißer Zucker ist eines der am weitesten verbreiteten
Agrarprodukte. Zucker ist kein Lebensmittel, Zucker ist nur Genußmittel.
Schon vier bis sechsjährige nehmen im Schnitt rund 30 kg Zucker
im Jahr zu sich, obwohl sich wohl niemand daran erinnern kann, soviel
Zucker gekauft zu haben. Zucker ist zum Beispiel versteckt in süßen
Getränken, in Schokolade, Gebäck, im Fruchtjoghurt und
in Kindernahrung. ErnährungswissenschaftlerInnen warnen vor
dem süßen Gift, das mit weit verbreiteten
Krankheiten in Zusammenhang gebracht wird: Herzgefäßerkrankungen
(Infarktgefahr!), Schilddrüsenstörungen, Gallenblasenleiden,
Gicht und ganz besonders Karies. Deshalb: Auf Zucker weitgehend
verzichten!
- STICHWORT: FLEISCH
TIERMORD
Besuche einmal einen Schlachthof und Du wirst nie wieder das Bedürfnis
haben Fleisch zu essen. Schweine werden bei der Schlachtung mit
einer elektronischen Zange zum Teil betäubt und dann an den
Hinterbeinen aufgehängt. Teilweise ist die Betäubung nicht
stark genug, so daß das Tier grausame Schmerzen empfindet.
Dann wird das Schwein aufgeschlitzt, um es ausbluten zu lassen.
Einzelne Körperteile zucken noch. Nach dem ausbluten werden
dem Schwein die Ohren abgeschnitten und die Gedärme entnommen,
die zum Teil zu Würsten weiterverarbeitet werden. Zurück
bleibt eine große Blutlache. Deshalb: Keine Fleisch-Produkte
kaufen!
NATURZERSTÖRUNG
Im Zusammenhang mit der Tierhaltung verseucht das aus der Gülle
und dem Dünger stammende Nitrat die Gewässer und letztlich
auch das Trinkwasser. Große Waldgebiete, darunter insbesondere
Teile der Regenwälder wurden und werden abgeholzt, um dort
Viehweiden und Monokulturen für Viehfutter anzulegen. Dadurch
wird das ökologische Gleichgewicht nachhaltig gestört.
Langfristig ändert sich das regionale und auch das globale
Klima. Deshalb: Nahrungsmittel aus ökologischem Anbau!
HUNGER
Die Erzeugung von einem Kilo Rindfleisch kostet etwa sieben
bis acht Kilo Getreide. Der größte Teil der europäischen
Nahrungsmittelproduktion wird deshalb an Tiere verfüttert.
Zusätzlich wird auf dem Weltmarkt Getreide aufgekauft, um das
Vieh der vielfach im Überfluß lebenden Menschen der westlichen
Industrienationen zu mästen. Um diese Nachfrage zu decken,
werden aus Profitgründen in den Staaten der sogenannten Dritten
Welt Teile der Anbauflächen ausschließlich zur
Produktion von Tierfutter und nicht zur Produktion von Nahrungsmitteln
für die dort lebenden und teilweise hungernden Menschen genutzt.
Deshalb: Kein Fleisch essen!
KRANKHEIT
Krankes Fleisch von kranken Tieren macht krank. Bei der Massentierhaltung
werden zahlreiche Medikamente eingesetzt, darunter insbesondere
verschiedene Hormonpräparate, die der Mensch über das
Fleisch aufnimmt. Zur Konservierung und zur stärkeren rötlichen
Färbung des Fleisches wird das krebseregende Nitrat eingesetzt.
Tierisches Fett enthält in einem relativ hohen Maße Cholesterin,
das zu den entscheidenden Faktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen
gehört. Die Verseuchung der Meere bewirkt zwangsläufig
auch eine Schadstoffbelastung von Fischen. - Folgerichtig haben
langjährige Untersuchungen entgegen der Industrie-Propaganda
bewiesen, daß bei VegetarierInnen bestimmte Krebserkrankungen
nicht vorkommen und sie generell gesünder leben als FleischkonsumentInnen.
Entgegen weitverbreiteter Vorurteile lassen sich auch die Nährstoffe,
die sich im Fleisch befinden, auch im Rahmen einer bewußten
Vollwerternährung aufnehmen. Deshalb: Bewußt vegetarisch
ernähren!
- STICHWORT: GERECHTIGKEIT
SAISONGEMÄSS
In den Supermärkten sind die Jahreszeiten durcheinandergeraten:
Weintrauben im Frühjahr, frischer Spargel im Oktober, Erdbeeren
zu Weihnachten. Es gibt fast das ganze Jahr alles, dafür haben
die Jahreszeiten ihren typischen Geschmack verloren. Wie hoch ist
der Energieaufwand, der betrieben wird, um diese exotischen Früchte
aus weit entfernten Ländern zu uns auf den Tisch fliegen zu
lassen? Äpfel aus Chile, Trauben aus Südafrika, Bohnen
aus dem Senegal, exotische Früchte aus Brasilien... Deshalb:
Den Jahreszeiten gemäß einkaufen!
PRODUKTIONSNÄHE
Uns fehlt nicht nur die Beziehung zu den Waren, die wir kaufen,
sondern auch die Beziehung zu den Menschen, die sie für uns
produzieren. Wo erfahren wir, wer ein bestimmtes Produkt mit wieviel
Arbeit für uns herstellt? In Gemeinschaften von ErzeugerInnen
und VerbraucherInnen können solche Beziehungen am ehesten aufgebaut
und durchschaut werden. Aber auch in vielen Infoläden, Dritte-Welt-Läden
oder Naturkostläden können wir etwas über die ProduzentInnen
unserer Verbrauchsgüter erfahren. Auf diese Weise wird unsere
Nahrung wieder mehr zu dem, was sie eigentlich sein sollte: Nicht
nur eine Ware, sondern ein Lebensmittel von Menschen für Menschen.
Deshalb: Kürzere und direktere Wege vom Produzenten zum Verbraucher
bevorzugen!
AUSBEUTUNG DER DRITTEN WELT
Mit dem Kauf vieler Produkte unterstützen wir Regime, die
Menschenrechte mit Füßen treten, oder multinationale
Konzerne, die für ihren Profit über Leichen gehen. So
verdienen beispielsweise die ArbeiterInnen auf Bananenplantagen
in Mittelamerika meist so wenig, daß sie sich davon kaum ernähren
können. Streiks auf den Plantagen können zu Massenentlassungen
führen, gewerkschaftliche Betätigung kann lebensgefährlich
werden. Pestizide werden so eingesetzt, daß es oft zu Vergiftungen
bei den PlantagenarbeiterInnen kommt. Bäuerinnen und Bauern,
die vorher für den Eigenbedarf anbauten, wurde ihr Land genommen,
damit Platz für die Plantagen entsteht. Vielfach führt
dies zu Verarmung und Lebensmittelknappheit. Den Profit erzielen
einige wenige reiche Familien und multinationale Konzerne. Ähnliches
gilt für fast alle Agrarprodukte aus der sogenannten Dritten
Welt, die für die reichen Kunden des Weltsupermarktes hergestellt
werden. Deshalb: Sich über die Produktionsbedingungen informieren
und Organisationen unterstützen, die für befreiende gesellschaftliche
Veränderungen eintreten!
- STICHWORT: UMWELT
UMWELTZERSTÖRUNG DURCH PRODUKTION
Immer mehr Energieaufwand steckt in unserer Nahrung: Kunstdünger,
Pestizide, maschineller Anbau, Transport und Verarbeitung. Jet-fresh-Produkte
werden aus allen Erdteilen eingeflogen. Für 1kg Treibhausgurken
braucht man 5 Liter Heizöl; in eine Scheibe Toastbrot wurde
wesentlich mehr Energie hineingesteckt als unser Körper aus
ihr herausholen kann. Aber auch andere Produkte für unseren
täglichen Gebrauch benötigen ungeheuren Rohstoffaufwand,
wie zum Beispiel Batterien, Einweggeschirr, Wegwerfwindeln, aber
auch Papier, das nicht aus Altpapier hergestellt wurde. Deshalb:
Produkte kaufen, die möglichst wenig Energie und Rohstoffe
verbrauchen!
UMWELTPROBLEME DURCH VERBRAUCH
Nicht nur die Industrie ist ein großer Umweltverschmutzer.
Auch wir belasten die Umwelt zum Teil erheblich mit unserem Gebrauch
von Waren. Viele Produkte bewirken bei Benutzung Umweltprobleme:
Spraydosen mit bestimmten Treibgasen schädigen die Ozonschicht,
Waschmittel mit Phosphaten überdüngen unsere Gewässer,
Lacke mit Lösungsmittel belasten direkt die Luft unserer Umgebung,
usw. Deshalb: Umweltverträgliche Produkte kaufen!
UMWELTBELASTUNG DURCH MÜLL
Oft sind Waren unnötiger Weise eingepackt und die Verpackung
kostet letztlich mehr als ihr Inhalt. Vielfach wird die Umwelt gerade
durch überflüssige Verpackung mehr belastet als durch
den Gebrauch der eigentlichen Ware. Das reicht vom unnötigen
Verbrauch von Rohstoffen, hohem Energieeinsatz bei der Produktion
bis hin zu Problemen bei der Abfallbeseitigung. Getränkedosen
kosten mehr als ihr Inhalt, Pfandflaschen sind hier eine gute Alternative.
Warum sich überall und immer Plastiktüten geben lassen
(seien sie auch noch so umweltfreundlich), wenn man
eine Einkaufstasche mitnehmen kann? Deshalb: Möglichst wenig
Müll einkaufen!
|