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:MOKSHA-RESEARCH:
FÜR EINE PSYCHOAKTIVE KULTUR!
"Die Antworten liegen in mir"
sagte Alice als sie lächelnd durch den Spiegel trat...
Der Gebrauch psychoaktiver Substanzen diente Menschen unterschiedlichster
Epochen und Kulturen zur Erlangung entspannender oder anregender
Gefühlszustände, sowie oftmals in Verbindung mit Ritualen zur Veränderung
des Bewußtseins. In einem angemessenen Rahmen eingesetzt ermöglichen
sie bis heute die Erfahrung anderer Ebenen der Wirklichkeit, wie
auch die Entfaltung eines neuen Gemeinschaftsgefühls. Sie können
zur Heilung von Krankheiten dienen, zur Freisetzung verschütteter
Fähigkeiten oder zur Entwicklung eigenständiger künstlerischer Ausdrucksformen.
Die Gründe dafür, daß gegenwärtig die entsprechenden Substanzen
in zahlreichen Fällen unreflektiert konsumiert werden und ihr Gebrauch
einer Flucht entspricht sind vielfältig. Mangelnde Informationen
und individuelle Defizite sind dabei zweifellos wesentliche Aspekte.
Zu den strukturellen Ursachen gehören gesellschaftspolitische Faktoren
wie soziale Mißstände, aber auch die Erfahrung zwischenmenschlicher
Kälte als Folge eines Systems, das Leistung und Profit über den
einzelnen Menschen stellt.
Die vorherrschende Drogenpolitik basiert im wesentlichen auf der
Forderung nach Abstinenz gegenüber den gesetzlich als illegal definierten
Substanzen. Gleichzeitig werden dabei diejenigen kriminalisiert,
die sich dieser Vorgabe verweigern. Offensichtlich ist jedoch, daß
diese Politik weder den Konsum von Drogen noch die Zunahme der Abhängigen
einschränken konnte. Besonders deutlich wird die Widersprüchlichkeit
der gegenwärtigen Politik am Beispiel der Drogen Alkohol und Nikotin,
die trotz ihrer gesundheitlichen Auswirkungen und ihres Suchtpotentials
legal sind.
Voraussetzung für einen bewußten und verantwortungsvollen Umgang
mit psychoaktiven Substanzen ist der Zugang zu umfassenden Informationen
über deren Zusammensetzung und Wirkung. Eine Drogenpolitik, die
an den realen Bedingungen, den eigentlichen Bedürfnissen und nicht
zuletzt an der Mündigkeit der Menschen ausgerichtet ist, muß darüber
hinaus die legale Möglichkeit einer selbstbestimmten Entscheidung
über den Gebrauch von Drogen beinhalten. Es wäre ein Schritt auf
dem langen Weg von einer Gesellschaft der vorgegebenen Unmündigkeit
und Passivität zu einer tatsächlich psychoaktiven Kultur.
"Die Sterne sind erreichbar", rief Alice tanzend,
"aber nur wenn wir es wirklich wollen."
:MOKSHA-RESEARCH:
moksha@sterneck.net
www.moksha-research.org
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