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EILAND
- Aldous Huxleys Utopie einer urkommunistischen Gesellschaft -
Dreißig Jahre nach seinem berühmten Roman ’Schöne
neue Welt’, der neben Orwells ’1984’ meistgelesenen
Anti-Utopie dieser Welt, entwarf der Brite Aldous Huxley das positive
Gegenstück zu der genormten Wohlstandsgesellschaft ’632
nach Ford’.
Pala, eine für Fremde verbotene Insel im indonesischen Archipel,
ist ein vorindustrielles, urkommunistisches Paradies auf tantra-buddhistischer
Grundlage: statt Militär und Polizei sexuelle Anarchie und
bewußtseinserweiternde Drogen (’Moksha’) aus staatlicher
Produktion für Jedermann. Die Kinder lernen in der Schule Frechheit
und Selbstbewußtsein, die Grundregeln der Ökologie und
das Yoga der Liebe; die Eltern arbeiten auf genossenschaftlich organisierten
Feldern...
Dies ist nicht kitschiger als Hesses ’Glasperlenspiel’
und schon gar keine müsli-verbrämte Hippie-Nostaligie.
Eher eine multikulturelle Utopie gegen die alten Ideologien des
Ost/West-Blocks, die das Bruttosozialprodukt für ein Glücksbarometer
hielten und Elektrizität plus Sozialismus für Kommunismus.
Diese ’zivilisierte’ Welt wird repräsentiert durch
Prinz Murugan und seine Mutter, die einen ’Kreuzzug des Geistes’
gegen die anarchischen Zustände auf Pala starten, tatkräftig
unterstützt vom diktatorischen Nachbarn, der vom Export von
Nervengas lebt, sowie einem Ölmagnaten, der ein gutes Geschäft
wittert ...
Am Ende siegt der realkapitalistische Alptraum über die Philosophie
einer anderen Welt. Was bleibt ist das Prinzip Hoffnung ...
Klaus Farin
moksha@sterneck.net
www.moksha-research.org
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