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Initiative für akzeptierende Drogenpolitik:
LEGALISIERT CANNABIS!
DROGEN ?
Das Wort Droge bezeichnet ursprünglich Rohstoffe
zur Arzneiherstellung, also Kräuter, Gifte usw.. Im offiziellen
Sprachgebrauch wurde Droge zur Bezeichnung von Stoffen
durchgesetzt, die für gefährlich gehalten werden und deren
Besitz und Handel eingeschränkt oder verboten ist. Ungeachtet
dessen sind Drogen zum Beispiel auch Kaffee, Tabak, Wein, Kamille,
Hopfen... Mit dem Hopfen sehr nah verwandt ist der Hanf oder Cannabis.
CANNABIS ?
Cannabis ist zunächst die Hanfpflanze (Cannabis sativa oder
Cannabis indica), von deren verschiedenen Produkten (zum Beispiel
Fasern oder Zellulose zur Papier- oder Kleidungsherstellung) die
Blüten und das Harz eine sedierende (beruhigende) und leicht
euphorisierende (stimmungshebende) Wirkung haben.
Einfuhr, Anbau, Handel und Besitz sind in Deutschland verboten.
Bis 1929 erfreute sich der Hanf auch zum Gebrauch als Räucherwerk
großer Beliebtheit, wovon Worte wie Knaster oder
Starker Tobak zeugen, die das Hanfkraut bezeichnen.
Das Opiumgesetz von 1929, die Wurzel der heutigen repressiven Drogenpolitik,
war gedacht, um dem nach dem ersten Weltkrieg weitverbreiteten Morphinismus
entgegen zu wirken. Daß der Hanf gleich mit verboten wurde,
hatte wohl nicht nur Gründe in versuchter und erfolgloser Drogenprävention,
sondern auch in massiven Wirtschaftsinteressen (Waldbesitzer, chemische
Industrie etc.).
Nachdem die Nazis den Hanfanbau zur Faserproduktion intensiv wiederbelebten
- ebenso zu Kriegszwecken wie von den USA - ging der Anbau nach
dem Krieg ganz zu Ende. Die Studentenbewegung der späten 60er
brachte den Hanf zurück, nur hieß er jetzt Marihuana
(Blüten und Blätter) oder Haschisch (Harz),
und verboten war er immer noch.
Die Novellierung des Opiumgesetzes, das Betäubungsmittelgesetz
(BtMG), legte zwar einen gewichtigen Augenmerk auf die Prämisse
Therapie vor Strafe, was für Abhängige von
Drogen sicher einen Fortschritt bedeutete, nur will bis heute niemanden
eine Cannabis-Therapie einfallen.
Der Mythos, Cannabis sei Einstiegsdroge, tat ein Übriges,
garnicht erst zur Forschung zu schreiten, um die Zusammenhänge
zu klären. Die angstbestimmte Haltung, die der BRD im Zeichen
der gerade durchgeboxten Notstandsgesetze zueigen war, ließ
die Novelle zur Lächerlichkeit verkommen: Zwar ist der Besitz
illegaler Drogen strafbar, nicht aber ihr Konsum...
Hauptargumente einer Beibehaltung des Verbots sind der Schutz Heranwachsender
sowie der Volksgesundheit, der Mythos Einstiegsdroge
und die angebliche Gefahr der Abhängigkeit.
WER HAT DAS CANNABIS-PROBLEM ?
Ein gesellschaftliches Cannabis-Problem gibt es nicht. Die etwa
3 Millionen KonsumentInnen tauchen in Drogenberatungsstellen praktisch
nicht auf.
Die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS) gab für
1990 folgende Zahlen von Ratsuchenden, nach ihren Problemen aufgeschlüsselt,
heraus:
- Alkohol: Frauen 48,9% / Männer 75%
- Eßstörungen: 12,8% / 1,1%
- Opiate / Kokain: 21,2% / 8,2%
- Spielsucht: 0,6% / 4,5%
- Medikamente: 15,5% / 11,2%
- Cannabis: 0% / 0%
Es will scheinen, als gäbe es kein Cannabis-Problem. Und doch
gibt es eins: Jährlich gibt es bundesweit 40.000 Verfahren
gegen KonsumentInnen, jeden Tag werden über hundert Menschen
kriminalisiert, diskriminiert und verfolgt, verurteilt und bestraft,
weil sie es wagen, mit Cannabis umzugehen.
DAS CANNABIS-PROBLEM HABEN USER, DIE ERWISCHT WERDEN !
Das Cannabis-Problem haben die User (BenutzerInnen), die erwischt
werden. - Kann es sich unser Staat tatsächlich leisten, Menschen
die schadlos selbstverantwortlich handeln, derartig zu diskriminieren?
Die repressive Drogenpolitik hat versagt. Die hilflosen Versuche
der Bundesregierung mit Borniertheit, Ablenkung und Verstärkung
der nutzlosen bis schädlichen Anstrengungen einen Sieg
im Krieg gegen die Drogen zu erringen, sind gescheitert.
Der gegenwärtigen verfehlten Politik liegt ein Drogenbegriff
zugrunde, der einen Stoff für böse erklärt
und damit das Problem verschärft, anstatt es zu lösen:
Menschen haben Macht, Drogen nicht.
Keine Droge ist böse, gefährlich oder mächtig, sondern
es sind Umstände, Zusammenhänge oder Situationen die Gefahren
bergen können und wer nicht lernt, damit umzugehen, wird im
Umgang mit ihnen scheitern. Wer das leugnet, versteht nichts von
Drogen.
DIE ILLEGALITÄT VON CANNABIS IST JUGENDGEFÄHRDEND
!
Das Gefährliche an der Haltung der Politik ist der Umstand,
daß Jugendliche, die mit Drogen experimentieren - was die
Drogenpolitik offensichtlich nicht verhindern kann -
alleingelassen werden. Ältere Konsumenten dürfen zum Beispiel
ihre Erfahrungen nicht weitergeben und das Gesetz zwingt alle AnfängerInnen
die möglichen Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen.
Die meisten Menschen sehen ein, sich das Autofahren von einem Fahrlehrer
beibringen zu lassen, anstatt vier oder fünf Autos kapputtzufahren.
Genauso vernünftig ist es, sich den Umgang mit einer Droge
von jemanden zeigen zu lassen, der sich damit auskennt. Gegenwärtig
verhindert das Gesetz solchen Austausch, indem es mit Strafe droht.
DIE JUGEND IST NICHT DURCH CANNABIS GEFÄHRDET,
SONDERN DURCH DESINFORMATION !
Diese Desinformation besteht unter anderem darin, daß dem
Mythos von der Einstiegsdroge nicht entgegengetreten
wird, daß die Forschung sträflich vernachlässigt
wurde und - wenn überhaupt - nur mit dem Ziel geforscht wurde,
irgendeine Gefährlichkeit zu beweisen. Angeblich wissenschaftliche
Nachweise solcher Gefährlichkeit anhand von Tierversuchen wurden
zum Beispiel mit nahezu tödlicher Dosis vorgenommen, die beim
Menschen praktisch nicht erreichbar und völlig realitätsfremd
ist.
Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit wird mit
dem fadenscheinigen Argument der Fürsorgepflicht des Staates
massiv eingeschränkt und die Betroffenen können sich nur
dagegen wehren, indem sie sich der Strafverfolgung aussetzen. Bislang
hatten die VerfechterInnen dieser Linie leichtes Spiel - Courage
ist ein französisches Wort.
WER IST FÜR DIESE SITUATION VERANTWORTLICH ?
Die Polizei führt aus, was das Gesetz sagt. Sicher könnte
sie selbstständiger sein, aber die gegebenen Strukturen fördern
nicht gerade Initiative. Die RichterInnen legen die bestehenden
Gesetze aus und den meisten fehlt wohl auch der Sachverstand - dafür
gibt es GutachterInnen. Besonders das Bundesverfassungsgericht wird
in letzter Zeit immer häufiger mißbraucht, um anstelle
der Politik Entscheidungen zu treffen.
Hier ist politisches Handeln gefordert - und zwar sofort: Die Einschränkung
von Persönlichkeitsrechten ist strafbar und das ist gut so.
Trotzdem werden jeden Tag Menschen unnütz beschränkt bis
hin zur Existenzvernichtung.
Es kann nicht ausreichen, schädliche Gesetze zu ändern,
sondern es ist notwendig, das Umdenken zu einem breiten Prozeß
werden zu lassen - die Aufhebung von Stigmata von oben
ist unmöglich. Drogenpolitik muß akzeptierend und informell
werden: Zur Legalisierung von Cannabis gibt es keine Alternative.
Cannabis Legal
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