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Wolfgang Sterneck
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Pomodora Assassina:

IN JEDER BEZIEHUNG

...statistisch gesehen gibt es mehr frauen als männer.
es ist überhaupt nicht einzusehen, daß wir diejenigen sein sollen,
die für die nullfunktion, die unfähigkeit vieler männer herzuhalten haben.
daß wir diejenigen sein sollen, die zu gehorchen haben
daß wir diejenigen sein sollen, über die sich viele männer
ihrer macht bewußt werden,
daß wir diejenigen sein sollen,
über die männer macht ausüben.
real ist es so.
macht macht macht.
es kann nur darum gehen, selbstbestimmt zu leben.
sich dies zu erkämpfen, sich dies zu nehmen.
es ist selbstverständlich, daß wir genausogut sind.
ich bin kein opfer - ich bin ich.
ich bin nicht gegen männer - ich hasse das männliche.
anmachen anmachen macht macker.
manchmal möcht ich gleich schießen.
überhaupt schießen.
nach einer vergewaltigung ist alles noch extrem verstärkter.
ich empfinde angst - ich habe angst nachts allein nach hause zu laufen.
vorher war das nicht so.
nichts, aber auch garnichts werde ich nicht wieder tun.
ich mach was ich will - klar.
mich gezwungen zu sehen, daran zu denken,
ziehe ich einen rock oder eine hose an.
solche überlegungen machen zu müssen ist erniedrigend,
ist normal.
wie es für eine frau normal ist von der straße gezerrt zu werden.
die sexuelle befriedigung spielt eine weniger wichtige rolle.
es ist die erniedrigung, die ihr mir zuflügt, dafur geb ich euch gift
und dafür, daß ich hier sitze wegen euch
und nichI weiß wohin mit meinem haß.
heute könnte ich sie alle abstechen, abschießen.
alle, die in irgendeiner form vergewaltigen
und es gibt viele formen davon
und viele die es machen.
alle, auch die die meinen, sie müssten mir sagen,
wie frau sich in solch einer situation verhalten muß.
ich meine damit, daß es typen gab aus der scene,
die mir sagten, ”hättest du dies oder das gemacht,
mal sehen ob sie geschossen hätten”.
dies spiegelt eben die hilflosigkeit vieler typen gegenüber dem thema.
die unsicherheil überspielen zu wollen mit solchen sprüchen
ist absolut unehrlich, ist depremierend fur mich.
auch zu wissen, daß es viele frauen gibt,
die den jetzigen zustand hinnehmen, sich ihrer ohnmacht überlassen.
eine art, wie wir uns gegen diese sichtweise wehren können,
ist vielleicht schnelligkeit zu üben, kampf,
bereit sein, uns nicht überraschen lassen
doch niemals kann es ein verhaltensmuster
für solche zwangssituationen geben,
weil es niemals etwas richtiges im falschen geben wird.
aber es gibt machtstrukturen, die es gilt anzugreifen,
in jeder beziehung,
in jeder beziehung, die mir wichtig ist.
es geht um neue formen der komunikation,
um neue formen des zusammenseins,
es geht um liebe.
ob jemand ein macker ist oder nicht,
kann ich nur im zusammen leben beurteilen,
in dem, wie und was ich mit der person zu tun habe.
auf keinen fall so, daß ich eine stellungnahme erwarte,
zu irgendetwas zwinge, um dann hinterher einordnen zu können.
es wird sich im kollektiven leben zeigen,
wer zu was fähig ist.
und es wird sich zeigen, wer stehen geblieben ist
und wer nicht.
wer überhaupt die bereitschaff hat, weiterzugehen
und sich nicht mit dem bestehenden zufrieden gibt

(1983).



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