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Claus Sterneck / Claus in Iceland
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Wolfgang Sterneck
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SONICS
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SONICS - NETZWERK - FESTIVAL 1999

ZWEI RÜCKBLICKE


RÜCKBLICK - 1

Die Sterne sind erreichbar, wenn wir es wirklich wollen ...

Nach zahlreichen Gesprächen mit Gästen und direkt Beteiligten läßt sich wohl ohne Übertreibung sagen, daß das Festival ein riesiger Erfolg war. Die Einschätzungen reichen zumeist von ”Vielfältig und Gut” bis zu Superlativen wie ”Eine der geilsten Parties überhaupt” oder gar ”Eine neue Perspektive”.

Unabhängig von subjektiven Einschätzungen war offensichtlich, daß es tatsächlich gelang die Pole Party, Bewußtsein und Politik zu verbinden. Nicht nur in einer abstrakten Weise, sondern ganz konkret in den Workshops, Diskussionen und Ausstellungen, ganz konkret in unzähligen Begegnungen.

Es gelang am Anfang des Festivals bei der gemeinsamen Deko-Aktion, nachdem es zeitweise so schien als würden die Ämter die Party schon Freitags verbieten. Konkret beim Eröffnungsritual, das zwar nicht ganz so fließend verlief wie geplant, aber einen gleichermaßen ungewohnten wie gemeinschaftlichen Beginn markierte. Oder zum Beispiel in der beeindruckenden Energie während des Trance-Tanzes. Oder bei den Diskussionen während des Drug-Checking-Workshops. Oder bei der faszinierenden wie auch beklemmenden Performance. Oder auch in der Ausstrahlung von all den Pärchen, die schmusend in den Ecken des Chill lagen. Oder beim Film zu Rhythmus und Widerstand, der einigen zu heftig war, aber eine reale gesellschaftliche Ebene aufzeigte, die zu oft verdrängt wird. Oder nicht zuletzt in den Momenten in denen die Tanzenden wie aus einer Kehle euphorisch aufschrieen als nach einer sphärischen Phase der Beat wieder einsetzte...

Zweifellos gab es auch viel Streß und einige Probleme, die aber in Anbetracht des gesamten Festivals nur Randerscheinungen blieben. Finanziell kam es allerdings nach der Abrechnung zu einer Enttäuschung. Unter dem Strich steht ein Minus von etwa 800 DM, das inzwischen vom Signalwerk und einigen Leuten aus der ”Festival-Gruppe” aus eigener Tasche gedeckt wurde. Ein wesentlicher Grund liegt in der immens hohen Zahl an beteiligten Personen und Projekten, die Fahrtkosten, Material, Getränke und Verpflegung erstattet bekamen. Hinzu kamen unter anderem Kosten wie die vorzeitige Fertigstellung der neuen Halle speziell für das Festival, der Einbau einer Dusche, hohe Heizkosten, die Anlagen usw. Die Leute vom Signalwerk schicken demnächst eine übersichtliche Abrechnung an die Netzwerk-Projekte, die bereits von Leuten aus verschiedenen Gruppen überprüft wurde.

Unabhängig davon steht fest, daß das Festival die beteiligten Personen und Projekte sicherlich menschlich wie inhaltlich näher zusammengebracht hat. Es wurde deutlich, daß sich ein solches gemeinschaftliches Festival in einer Gesellschaft des Konsums und des Profits einen Platz erkämpfen kann. Daneben wurde ebenso deutlich, daß zumindest in Teilen der angeblich so oberflächlichen ”Party-Szene” das Bedürfnis und die Bereitschaft besteht sich weitergehend mit kulturellen Zusammenhängen auseinanderzusetzen. Und hinsichtlich des Sonics-Netzwerks wurde einmal mehr klar, welches Potential darin steckt.

Die Sterne sind tatsächlich erreichbar ...

W.
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RÜCKBLICK - 2

Als Mitveranstalter dieser Party ist es natürlich etwas schwierig eine objektive Review zu schreiben, aber ich nehme mir hier einfach mal die Möglichkeit, uns und alle die dort waren ausgiebig zu loben.

Das Festival ist ein Experiment, ob es gelingt liegt an allen Beteiligten, auch an Dir ! - Das Festival war ein Experiment, und ihr habt es geschafft, ein wirklich unvergessliches Event daraus zu machen.

Mittwoch 24.11.99... Zum letzten und Xten Mal, Anreise nach Mainz. Scheiße, das kriegen wir nie hin, der Mainfloor ist immer noch Industrieruine, erstmal auspennen und von was Schönem träumen...

Donnerstag 25.11.99... Früh morgens ins Signalwerk und Vollgas geben, Rohre wegschneiden, Beton abklopfen, Berge von Bauschutt beseitigen alles in allem 13 Stunden harte Arbeit. Das Chilloutteam die Handwerker und die Nada Brahma Crew haben in den letzten Wochen nahezu keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt und sind von den hartnäckigen Auseinandersetzungen mit ihren PartnerInnen und der vielen Arbeit schwer gezeichnet. Be careful, nur kein falsches Wort und klau mir nich schon wieder die Bohrmaschine... - He vielen Dank, ihr seit die fitteste crew die ich jemals getroffen habe, wenn die Welt mal im Chaos versinkt möchte ich gern in Eurer Nähe sein !!

Immer wieder steht die Frage nach den Dekoteams im Raum, die mittlerweile mehr als einen Tag Verspätung haben aber das ist ja nicht so unüblich ( vgl. Mushroom vom November ). Um 20.00 sind die Helden der Psychedelischen Kunst – Artists from Pangaea – dann endlich vor Ort - keine Panik, schließt uns einfach hier ein, morgen früh ist alles fertig ... Naja, war wohl doch´n bischen groß der Raum, aber da der große Dancefloor ja erst am Samstag vollständig geöffnet wurde, bot sich uns dann, pünktlich zur Neueröffnung des neuen Nada Brahma Mainfloors, ein wirklich fettes Gesamtkunstwerk aus Installationen, Projektionen, Bildern und Video Beams.

Freitag 26.11.99... Diesmal mache ich alles anders, ich gehe den Tag ruhig an, um am Abend fit zu sein....äh.... Beim nächsten Mal mache ich alles anders.....

16.00 Ordnungsamt, Feuerwehr und Bauaufsichtsamt wollten sich nicht nehmen lassen, die Partyvorfreude mit uns zu genießen und sind schon was früher gekommen.... Ach ihr seid gar nicht zum feiern hier ?!- Achso, nur für 150 Leute zugelassen, naja, mehr kommen bestimmt nich, ehrlich !! und die Deko muß auch weg, naja wenn ihr um 21.30 dann wieder kommt ist sicher alles abgebaut.

Um 22.30 sah dann doch alles wieder ganz schön aus, die ersten Gäste waren da – auch an Euch tausend Dank für die viele Hilfe in letzter Minute– und das Fest konnte beginnen. Wolfgang, Jack und Hadayatullah bescherten uns einen super warmen Auftakt mit ner Menge Licht und Liebe, der einem den ersten XTC-Kick verpasste, ohne das man was eingefahren hatte (kann man so nachvollziehen was ich beschreiben wollte ?) und die Stimmung hielt dann auch bis zum nächsten Morgen an. Nach viel Kommerzscheiße und Veranstaltungen bei denen es nur um Kohle geht ( auf denen ich als Besucher war), hatte ich nochmal das Gefühl mich in meiner großen Goa / Trance Familie zu bewegen, viele von Euch wissen wie schwer das ist und wieviel Glück man haben muß um sowas hin zu kriegen. (kisses to u site, elementar und manche anderen die mir jetzt nicht einfallen, see u next summer !!)

In der Bar haben dann Conni Maly und Manni Neumeier mit einem grandiosen Liveact die ersten Flächenbrände gelegt und im Freitagsdancefloor haben zum Anpfiff die Cosmic Cowboys nicht nur die Musik von 100 auf 140 bpm. hochgeschraubt !! Die Rastaliens hatten dann anschließend das Spielfeld für sich, um den puren Wahnsinn in die kreischende Menge zu blasen. – Das ist wirkliches Leben !!

Tassilo hatte sich verfahren, so das Stefan X zum Auftakt richtig schöne Chillout vibes verströmte, die sich dann mit den Ugly Marsmen und (jetzt) Tassilo zu einem Fluß in netter Sommerlandschaft verknüpften (musikalisch meine ich oder hat das jemand wirklich gesehen?)

In der Bar an der Bar ja was machen die da ?? Im Barraum gabs späte fluffige Technobeats, die zum Essen, Trinken, Tanzen und Leute treffen genau das richtige wahren... Was ich dir immer schonmal erzählen wollte ey ..... Tja, bin ich leider zu selten drin gewesen um euch hier was erzählen zu können.

Samstag 27.11.99... Tja, der Samstag is ne lange Geschichte, besonders zu erwähnen ist wohl erstmal die Raumumverteilungs Performance. Am frühen Mittag wurde dann nämlich aus dem Freitagsdance der Chillout und aus dem Freitagschill der Mainfloor, der sich allerdings durch Beseitigung einer Wand irgendwie verzehnfacht hatte. Hier nochmal der Hinweis, das lag nicht an diversen psychoaktiven Substanzen, das war wirklich so, ALSO, Termine beim Psychologen ruhig wieder absagen, alles ist gut.

Bis ca. 00.00 Nachts gab es dann die unterschiedlichsten Workshops, Performances, Diskussionsrunden, Filme, Projekte usw. zudem war im Keller dann auch die Kellerkunst von Raum 101 geöffnet ( wie ihr mußtet was selber machen...., war schön oder ?! nur die ersten haben gedacht da is ja gar nix, dann war plötzlich jede Menge!!)

Währenddessen gabs ab 16.00 von Robin und Willi und später Alpay, elektronische Beschallung in der Bar. – echt klasse Idee von euch Beiden tagsüber mit Dub und Ragga Muffin styles anzufangen, hat mich davon überzeugt das vier Stunden Schlaf genug sind. Tja und jetzt wars dann endlich 00.00 Uhr und ohne das ich das so richtig mitbekommen habe wars richtig voll geworden (ist zum Teil echt stressig so´n Fest auf die Bahn zu bringen). Draußen gabs eine wahnsinnige Feuerperformance und dann wahren plötzlich alle floors voll, die Stimmung war auf 180, alle Arme hoch, und los.

Mit gelegentlichen Besuchen im Massageraum und Durchlüften der Schuhe wurde dann bis Sonntag Mittag vollgas gegeben und durchgetanzt. Mittags mußten dann nochmal alle ran, der Playground verteilte seine Instrumente und brachte eine wahrhaft magische Session in Gang an der mit Instrumenten, Kostümen Jongliersachen und dem Trampolin bestimmt hundert Leute irgendwie beteiligt waren. Sei dein eigener Live Act!!!

Hey, ich möchte Euch allen die Ihr da wart und mit uns gefeiert habt, die dort waren zum Arbeiten, zum Tanzen, für gute Gespräche, für jede Menge Quatsch, zum Kuscheln, zum Lachen, zum Singen, zum Musik machen, zum hin und her Rennen, zum Aufbau, zum Rauchen, zum Abfahren einfach für alles was an diesem Wochenende passiert ist, jede Menge danken, nach solchen Tagen weis ich warum es sich immer wieder lohnt zu leben und warum ich trotz der vielen Scheiße die überall passiert immer wieder sauglücklich darüber bin hier zu sein.

feeling allright with the crew

Frank
(Sonics-Cybertribe-Netzwerk)

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