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RETTET MUMIA ABU-JAMAL !
Wir sind Kriegsgefangene und politische Gefangene (POWs/PPs) in
den Vereinigten Staaten. Wir sind wegen verschiedener Aktivitäten
inhaftiert:
Kampf gegen weiße Herrschaft und Kolonialismus, Opposition
gegen eine Ökonomie weltweiter Ausbeutung und Unterdrückung,
für Aktivitäten gegen Sexismus und Diskriminierung, wegen
einer generellen Gegnerschaft zu den vielen Erniedrigungs- und Ausgrenzungsformen
dieser Gesellschaft. Wir stehen für die Selbstbestimmung aller
unterdrückten Völker, gegen Rassismus, für die Frauenbewegung
(Gleichberechtigung), für eine Wirtschaftsform, in der menschliche
Bedürfnisse und nicht die Raffgier der Wirtschaftskonglomorate
im Mittelpunkt stehen.
Der Grund für diese gemeinsame Erklärung ist die akute
Situation unseres Genossen Mumia Abu-Jamal. Sein juristischer Kampf
wird nun in den Bundesgerichten ausgetragen, dem letzten Schauplatz
seines Kampfes, und könnte schon innerhalb einiger Monate beendet
sein. Obwohl die Beweise seiner Unschuld überwältigend
sind, wurden die meisten von den Gerichten nicht zugelassen.
Viele von euch haben begrüßenswerterweise hart dafür
gearbeitet, Mumias Leben zu retten. Ohne eure Arbeit hätte
der Staat ihn wahrscheinlich schon längst hingerichtet. Trotzdem
müssen wir euch auf die Dringlichkeit seiner Lage hinweisen.
Ein Gradmesser für die besondere Wichtigkeit dieses Falls
ist die neuerliche Verleumdung Mumias im Nachrichtenprogramm 20/20
der Fernsehgesellschaft ABC und im Magazin Vanity Fair. Die Polizeigewerkschaft
Fraternal Order of Police, das reaktionäre Strafjustizsystem
und die Mediengesellschaften sind entschlossen, diesen redegewandten
und mutigen Bruder hinzurichten. Es bedarf einer entschlossenen
und starken Solidaritätsbewegung, um diese Mordpläne zu
verhindern.
Die Dringlichkeit besteht nicht nur, weil sein Leben bedroht ist,
sondern auch wegen der Auswirkungen auf politische und soziale Bewegungen.
Mumia ist eine außerordentliche wortgewaltige und effektive
Stimme der Unterdrückten".
Er hat für die mehr als 3.000 Menschen in den Todestrakten
der USA das Wort ergriffen, hat in seinen Veröffentlichungen
über die fundamentale Fehlerhaftigkeit des Justizsystems und
die Ursprünge von Rassismus und Ungerechtigkeit gesprochen.
Wir fordern dazu auf, daß die AktivistInnen und Bürgerrechtsgruppen
in ihrer ganzen Bandbreite Mumias Fall in den kommenden Monaten
zu ihrem Hauptanliegen machen und aufzeigen, wie beispielhaft sein
Fall ist. Sich vorübergehend auf Mumia zu konzentrieren muß
nicht zwangsläufig bedeuten, auf politische Arbeit und Programme
zu verzichten, die sich mit generellen Problemen befassen.
Die Auseinandersetzung mit Mumias Fall kann in euren Händen
zu einem starken Werkzeug werden, um die Todesstrafe, die Tatsache
der Existenz politischer Gefangener und Kriegsgefangener aus den
antikolonialen Befreiungskämpfen, das Justizsystem, Rassismus
und Ungerechtigkeit zu problematisieren. Er kann als konkretes Beispiel
für diese bedeutenden Probleme dienen und mehr Aufmerksamkeit
auf die Bereiche lenken.
Gleichzeitig rufen wir alle Menschen, die für Recht und soziale
Gerechtigkeit kämpfen, dazu auf, für Mumia zu mobilisieren.
Freiheit für Mumia! Abschaffung der Todesstrafe!
Herman Bell David Gilbert Abdul Majid Veronza
Bowers Juan Segarra Palmer Jihad Abdul Mumit
Marilyn Buck Dr. Mutulu Shakur Jaan Laaman
Tom Manning Richard Williams Ray Luc Levasseur
Linda Evans Edward Goodman Africa Sundiata Acoli
Chuckie Africa Phil Africa Teddy Jah Heath
Larry W. Giddings Robert Seth Hayes Russell Maroon
Shoats Yu Kikumura Leonard Peltier Debbie Africa
Janine Africa Janet Africa Bill Dunne
Jalil Muntaqim (Anthony Bottom) Albert Nuh Washington
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